Wien - Die vom ÖGB angekündigte Urabstimmung ist für den Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) "ein gigantisches Ablenkungs- und Täuschungsmanöver - gut getarnt unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit". Gewerkschaft und SPÖ würden dabei vorgeben, "Hand in Hand zur angeblichen Rettung der sozialen Sicherheit anzutreten", schreibt Haider in einem Gastkommentar für die "Presse" (Samstag-Ausgabe). "Es ist nicht mehr ein nicht durchschaubares Spiel, das SPÖ und ÖGB inszenieren, indem man mit Millionenaufwand für die Unterstützung von Forderungen wirbt, die inhaltlich bestenfalls den Charakter von Selbstverständlichkeiten haben", so der Kärntner Landeshauptmann. Anstatt bedeutungslose Fragen zu stellen, wäre es sinnvoll zu fragen, "ob nicht auch die ÖGB-Funktionäre ihr Einkommen offenlegen sollten und zwar nicht nur 'in etwa'". Es wäre zu fragen, warum ÖGB und AK-Funktionäre schon nach zehn Jahren 60 Prozent der Höchstpension erhalten würden, während jeder andere Arbeitnehmer mindestens 15 Jahre für eine Mindestpension arbeiten müsse. "Es wäre zu fragen, warum Telekom-Betriebsräte kein einziges Mal auf der Seite ihrer von Kündigungen bedrohten Kollegen gestanden sind und sich - so wie die Post-Personalvertreter - ihr Schweigen durch persönliche Karriere- und Gehaltssprünge erkauft haben. Keine Rede davon, das Bonzen- und Privilegienbollwerk abzubauen. Keine Spur von echter Einsicht", so Haider weiter. "Mit den kleinen Mitgliedern und Funktionären sollen jene die sozialistische Krisensuppe auslöffeln, die damit nichts zu tun haben. So wünschen sich das Verzetnitsch und Gusenbauer. Es könnte freilich sein, dass jene, die sie für die Umsetzung ihres Planes am meisten brauchen, gerade dann, wenn es so weit ist, nicht da sein werden. Dann wird die Flucht nach vorn zum Schuss nach hinten." (APA)