Durban - Bei der Eröffnung der Anti-Rassismus-Konferenz in der südafrikanischen Hafenstadt Durban sagte UNO-Generalsekretär Kofi Annan am Freitag nach einer dpa-Übersetzung: "Eine Sache, die wir feiern können, ist die Tatsache, dass Rassismus heute weltweit geächtet wird. (...) Aber zu viele Menschen werden noch immer zu Opfern gemacht, weil sie bestimmten Gruppen angehören - ob durch ihre Nationalität, Ethnie, Religion, Herkunft oder ihr Geschlecht. (...) Manchmal sind diese Probleme das Erbe furchtbarer Vergehen der Vergangenheit. (...) Je weiter diese Verbrechen in die Vergangenheit reichen, desto schwerer wird es, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. (...) Durch ihre Nachkommen schreien die Toten nach Gerechtigkeit. Der Verweis auf Verbrechen in der Vergangenheit mag nicht immer der konstruktivste Weg sein, sich den Vergehen der Gegenwart zu stellen. (...) Das jüdische Volk war Opfer von Antisemitismus in vielen Teilen der Welt und des Holocausts in Europa. (...) Es ist daher verständlich, dass viele Juden tief getroffen sind von den rassistischen Anschuldigungen gegen Israel. (...) Doch wir können von den Palästinensern nicht erwarten, dass sie deshalb anerkennen, dass das gegen sie verübte Unrecht ignoriert wird. (...) Aber gegenseitige Beschuldigungen sind nicht Ziel dieser Konferenz. Wir dürfen diese Stadt (Durban) nicht verlassen, ohne uns auf praktische Maßnahmen geeinigt zu haben, die alle Mitgliedstaaten anwenden können, um diese Aufgabe (den Kampf gegen Rassismus und Intoleranz) zu erfüllen." (APA/dpa)