Salzburg - Am 1. April übernahm Pro Mente Salzburg die ambulante Krisenintervention der Christian Doppler Klinik. Die "neue" - und nun außerhalb des Klinikgeländes eingerichtete - Kriseninterventionsstelle wurde am Freitag offiziell eröffnet. Menschen in belastenden, oft als ausweglos empfundenen Situationen finden damit in der Landeshauptstadt rund um die Uhr ein auf die ambulante psychosoziale Betreuung zugeschnittenes Angebot. Für die Zukunft wünschen sich die Betreiber einen etwas "flächendeckenderen" Ausbau der ambulanten psychosoziale Versorgung, entweder durch zusätzliche Stationen in den übrigen Bezirken oder etwa durch "ausrückende" Betreuer. Betreuungseinrichtungen sollen Aggressionshandlungen stoppen Wie wichtig Betreuungseinrichtungen sind, die Menschen in akuten Not- und Krisensituationen zur Seite stehen und ihnen dabei helfen können, Aggressionshandlungen gegen sich und andere zu hintanzuhalten, hat sich für den Sozialpolitiker erst vor wenigen Tagen gezeigt, als ein Amokläufer in Seeham drei Menschen getötet hat. Die Krisenstelle wird zu 100 Prozent vom Land subventioniert, pro Jahr werden dazu eineinhalb bis zwei Millionen Schilling aufgebracht. Seit April bereits 500 Menschen mit Krisenstelle Kontakt aufgenommen Seit 1. April haben 500 Menschen zur Krisenstelle Kontakt aufgenommen, wobei es zu 250 ambulanten Gesprächen und 800 Telefonaten kam. In immerhin fünf Prozent der Anrufe handelte es sich um "suizidale Fälle", bei 39 Prozent der Anrufe hatten es die Therapeuten mit einer "beträchtlichen Krise" zu tun. Signifikant ist der hohe Frauenanteil: Die Hilfesuchenden sind zu 70 Prozent weiblich. Wobei die Frauen oft als Angehörige eines von einer Krise Betroffenen auftreten und Rat suchen. Wenig bis keine Hilfe gibt es übrigens für die Gruppe der Nicht-deutsch-sprechenden Menschen, die häufig durch belastende Lebensumstände von Krisen betroffen sind: So gäbe es in ganz Österreich keinen einzigen türkisch sprechenden Psychotherapeuten, wie es heute hieß.(APA)