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Lennox Lewis bekam das Ende des ersten Kampfes von unten zu sehen.

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Rahman geht Lewis an den Kragen.

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Anaheim/Kalifornien - Schwergewichts-Weltmeister Hasim Rahman und der entthronte Champion Lennox Lewis haben die Promotion-Tour für ihren Revanche-Boxkampf am 17. November in Las Vegas nicht nur mit verbalen Sticheleien begonnen. Während eines gemeinsamen Interviews für den US-Sportkanal ESPN am Donnerstag in Anaheim sind die Profis wie Ringkämpfer aufeinander losgegangen. Nur dem beherzten Eingreifen von Angehörigen beider Lager war es zu verdanken, dass beide das spektakuläre Duell unverletzt überstanden. Rahmans Dummheit.. Lediglich ein Tisch und darauf stehende Kaffeetassen sind zu Bruch gegangen. Ausgelöst wurde die handfeste Auseinandersetzung vor den Augen des verängstigten Studio-Publikums durch eine provokative Äußerung Rahmans in einem zuvor stattgefundenen Radio-Interview. Dort hatte er den etwas sinnlosen Satz "Lewis hat sich wie ein Schwuler verhalten, weil er zum Gericht gegangen ist" von sich gegeben. Rahman spielte damit auf das juristische Vorgehen des Briten an, der erst dadurch den eigentlich vertraglich vereinbarten Rückkampf zugesprochen bekam. ...wird von Lewis erwidert In der TV-Show fragte Lewis dann seinen Widerpart: "Warum sagtest du, dass ich ein Schwuler bin?" Er sei kein Schwuler, entgegnete der Lewis, der schon vor einigen Jahren derartigen Gerüchten widersprochen hatte. "Ich stehe hundertprozentig auf Frauen. Wenn du es mir nicht glaubst, bringe mir deine Schwestern", forderte Lewis den Titelträger der Weltverbände WBC und IBF auf. Als Lewis diese Bemerkung trotz Rahmans Aufforderung, es zu unterlassen, mehrmals wiederholte, sprangen sie von den Stühlen. Beide standen einander Brust an Brust gegenüber, sahen einander in die Augen, zürnten sich an und redeten hektisch aufeinander ein, ehe Lewis seinen Gegner leicht schubste und damit die Rauferei auslöste. Rahman als besserer Schläger Aus der einminütigen Ringkampf-Einlage ging Rahman als Sieger hervor. Er schleuderte Lewis über den Tisch auf den Fußboden, wo die beiden Streithähne getrennt wurden. Für einen Moment bekamen sie sich noch einmal zu fassen, bevor Lewis in seiner Rage mehrfach vergeblich versuchte, dem verhassten Kontrahenten nachzustellen. "Ich verstehe nicht, dass ein echter Champion den Herausforderer mit ungerechtfertigtem Spott und Sticheleien missachtet", sagte Lewis hinterher und betonte: "Heute hat Rahman den Löwen in mir geweckt. Jetzt werde ich ihn im Ring zerstören, mir die Gürtel zurückholen und die Würde zur Schwergewichtskrone zurückbringen." Der 35-jährige Brite hatte am 21. April in Südafrika durch eine sensationelle K.o.- Niederlage in der fünften Runde seine Titel verloren. (APA)