Zagreb - Die Amerikaner hätten versichert, dass sie "stillschweigend" hinter der kroatischen Militär-Offensive "Oluja" ("Sturm") stehen würden, wenn diese unter Achtung der internationalen Konventionen durchgeführt würde. Mit dieser Aussage gegenüber der Zeitung "Slobodna Dalmacija" bestätigte der ehemalige kroatische Verteidigungsminister Pavao Miljavac Hinweise auf die US-Unterstützung für die Operation "Oluja", mit der kroatische Einheiten im August 1995 die von aufständischen Serben kontrollierte Krajina zurück eroberten. Beachtung internationaler Konventionen "Die Amerikaner haben gesagt, dass sie, wenn wir die Operation unter Beachtung aller internationalen Konventionen in zehn Tagen beenden, stillschweigend dahinter stehen werden", brachte Miljavac den US-Standpunkt auf den Punkt. Der Ex-Minister betonte zudem, dass die USA besonders an der Zusammenarbeit mit Kroatien interessiert gewesen wären, "wegen dem Wunsch der Stabilisierung dieses Gebietes, um später die Bedingungen für die Unterzeichnung des Dayton-Abkommens (offizielle Beendigung des Bosnien-Krieges im Dezember 1995) zu schaffen". Das militärische Vorgehen kroatischer Einheiten hätten die Amerikaner dann mit unbemannten Flugzeugen und Satelliten verfolgt. Über diese amerikanisch-kroatische Kooperation, behauptet Miljavac, hätte nur die oberste politische und militärische Führung Bescheid gewusst. Der ehemalige kroatische Außenminister Mate Granic betonte, dass die Amerikaner die Operation "Oluja" nie als ethnische Säuberung der Serben betrachtet hätten, "sondern als gut ausgeführte Aktion der Befreiung okkupierter Gebiete". Zudem hätte man mit dieser militärischen Operation die Bedingungen geschaffen, die bosnischen Serben-Führer Radovan Karadzic und Ratko Mladic endgültig zu besiegen. US-Bedingung: "schnell und sauber" Schon vergangene Woche hatte der letzte Sicherheitsberater von Tudjman, Markica Rebic, bestätigt, dass Kroatien 1995 auf US-Hilfe zurückgreifen konnte. Die Aktion "Oluja" wäre ohne die Unterstützung der USA nie durchgeführt worden, betonte Rebic gegenüber der Zeitung "Jutarnji list" und fügte hinzu, dass "amerikanische Informanten" die Operation "komplett überwacht" hätten. "Diese Militäraktion war nur ein Teil eines umfassenderen Friedensplans für den Balkan, den die Amerikaner sich - mit Bill Clinton an der Spitze - überlegt hatten", bekräftigte Rebic. Von US-Seite hätte es nur eine Bedingung gegeben, nämlich dass die Aktion "schnell und sauber verläuft". Und tatsächlich hätten im Nachhinein die Amerikaner "mehrere Male bestätigt, dass die Aktion sauber war und dass sie immer hinter dieser stehen werden", erklärte der Ex-Sicherheitsberater Tudjmans. (APA)