Waco - Nach fast 30 Jahren im Staatsdienst kommt eine Air Force One der US-Präsidentenflotte jetzt ins Museum. Präsident George W. Bush benutzte die altgediente Maschine am Mittwoch ein letztes Mal, um mit ihr von San Antonio ins texanische Waco zu fliegen. Während einer Zeremonie mit allen früheren Piloten der Maschine am Flughafen von Waco rief Bush historische Sternstunden des Flugzeugs in Erinnerung: Mit dieser Boeing 707 war Präsident Ronald Reagan 1987 nach Berlin geflogen, um dem damaligen sowjetischen Präsidenten zuzurufen: "Herr Gorbatschow, reißen sie diese Mauer ein". Auch Richard Nixon flog 1974 ein letztes Mal mit der Boeing nach Kalifornien, nachdem er wegen des Watergate-Skandals abgedankt hatte. Seit seinem Jungfernflug im Jahre 1972 legte das Flugzeug bei rund 440 Flügen im Auftrag des Weißen Hauses insgesamt 1,6 Millionen Kilometer zurück - eine Strecke, die 40-mal um die Erde reicht. Die Präsidenten Richard Nixon, Gerald Ford, Jimmy Carter und Ronald Reagan nutzten die Maschine regelmäßig, die Staatsoberhäupter George Bush, Bill Clinton und George W. Bush flogen eher selten mit ihr. Künftig soll die Boeing 707 als Teil der "Ronald-Reagan-Bibliothek" in einem Hangar im US-Bundesstaat Kalifornien ausgestellt werden. Die heutige Air Force One ist eine Boeing 747 Jumbo. Sie bietet allen Komfort und High-Tech und ist damit praktisch ein fliegendes Weißes Haus. (APA)