Wien - In seine 25-Jahr-Jubiläums-Saison geht der "Verein der Freunde der Wiener Staatsoper" mit einigen Neuerungen. Zu feiern gibt es in der kommenden Saison einiges, aber auch Ernstem widmet sich der "Kleinverein mit mehreren Millionen Budget": Die umstrittene "Fledermaus"-Inszenierung von Hans Neuenfels, die bei den diesjährigen Salzburger Festspiele für Aufruhr sorgte, soll, wenn sich ein Sponsor findet, vor einen Urheberrechtsexperten gebracht werden. "Nicht um zu klagen", so Präsident Peter Dusek Mittwoch, bei einem Pressegespräch in Wien, sondern um die Frage klären zu lassen, "ist dieses Werk noch die Fledermaus" oder "ob das zu weit geht". Die "Fledermaus"-Inszenierung sei "ein exemplarisches Beispiel", anhand dessen sich feststellen lassen könne, ab welchem Prozentsatz an inszenatorischen und musikalischen Veränderungen die "Werkintegrität" so stark in Mitleidenschaft gezogen worden ist, dass "ein anderes Stück gezeigt" wird. "Wenn der Jurist sagt, dass das nicht mehr die 'Fledermaus' ist, dann könnte man sich eventuell einer Aktion, beispielsweise der von Marcel Prawy, anschließen" und das Eintrittsgeld zurückfordern, so Dusek. Eine "Klagswelle" halte er aber für "überzogen". Moniert wurde auch der große Anteil an nicht zur "Fledermaus" gehörendem Text, der "neue Rechte" schaffe, obwohl die "Fledermaus" urheberrechtlich nicht mehr geschützt sei. "Bei einer halben Stunde neuem Text kommt auf ARTE", dem deutsch-französischem Kultursender, wo die Inszenierung gestern, Mittwoch, übertragen wurde, "eine hohe Summe zusammen". Die würde "Neuenfels kriegen". (APA)