Graz - Rund um die Affäre der VP-nahen Aktionsgemeinschaft (AG) bei der Hochschülerschaft an der Universität Graz hat sich erstmals auch die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (VP) geäußert: Sie plädierte zwar für "Aufklärung", meinte aber auch, "es muss nicht das unbedingte Ziel sein, die schärfsten strafrechtlichen Konsequenzen zu ziehen". "Das heißt nicht, dass man etwas vertuscht. Ich distanziere mich von solchen Handlungen", sagte Klasnic Mittwoch Abend im steirischen Presseclub. Die AG-Funktionäre - nach bisherigem Wissensstand wird gegen fünf ehemalige ÖH-Studentenvertreter von der Staatsanwaltschaft ermittelt - hätten "keinesfalls richtig" gehandelt, so die VP-Chefin. Es stelle sich allerdings auch "die Frage nach der Größenordnung" und die Überlegung, ob man den betroffenen Studenten "nicht die Zukunft verbaut": Man müsse "nicht mit Gewalt die stärkste Strafe" suchen, so Klasnic. Der Vorschlag von VP-Landesgeschäftsführer Andreas Schnider, der vor Tagen in eine ähnliche Richtung gegangen war, nämlich eine interne Klärung anzustreben, war heftig kritisiert worden. Vor allem die SPÖ hatte darauf hingewiesen, dass es sich bei der angeblichen Schadenssumme von 1,2 Millionen Schilling um "kein Kavaliersdelikt" handle. (APA)