Bogota - Bei einer weiteren Verschärfung der Kämpfe in Kolumbien hat es bis Freitag mindestens 47 Tote gegeben. Die schwersten Gefechte seien aus dem Gebiet Tolima gemeldet worden, wo fünf Soldaten und 14 Guerilleros der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) getötet worden seien, sagte der Kommandant der Streitkräfte, General Fernando Tapias. Damit seien seit Mittwoch insgesamt 31 FARC-Rebellen getötet worden. Bei den Einsätzen habe das Militär auch 1000 Kilogramm Sprengstoff und zahlreiche Waffen erbeutet, berichteten lokale Medien. Die bereits für Mittwoch geplante Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit der größten Rebellengruppe des Landes ließ unterdessen weiter auf sich warten. Gründe wurden nicht genannt. Der 1999 begonnene Friedensprozess war durch die Entführung von drei Deutschen, der Entführung eines Ex-Gouverneurs aus einem UNO-Fahrzeug und der mutmaßlichen Zusammenarbeit der FARC mit der nordirischen Untergrundorganisation IRA in eine schwere Krise geraten. Bei Gesprächen mit dem Staatssekretär im US- Außenministerium, Marc Grossman, in Bogota habe die kolumbianische Seite um weitere Hilfe im Zusammenhang mit dem Plan Colombia zur Bekämpfung der Drogenbanden gebeten, hieß es. 6000 Elitesoldaten gegen mehr als 1000 FARC-Rebellen In den unzugänglichen Dschungelgebieten im Südosten des Landes läuft seit Anfang August eine Großoffensive von bis zu 6000 Elitesoldaten gegen mehr als 1000 FARC-Rebellen. Dabei sollen bisher mehr als 100 Guerilleros getötet worden sein. In der Provinz Narino töteten rechte Paramilitärs unterdessen sieben Landarbeiter, und zwei gedungene Killer erschossen den Bürgermeister der Stadt Puerto Rico, Lizandro Rojas, berichtete Radio Caracol. Weitere drei Mitglieder der zweitgrößten Rebellengruppe des Landes, des "Nationalen Befreiungsheeres" (ELN), seien im Gebiet Antioquia erschossen worden. Das an Kuba orientierte ELN überzieht das Land seit dem Zusammenbruch der Friedenskontakte zur Regierung von Präsident Andres Pastrana Anfang August mit einer Serie von Bombenanschlägen und Entführungen. Die Vereinten Nationen warnten unterdessen, die Zahl der Binnenflüchtlinge vor der Gewalt sei seit Jahresbeginn um 80.000 Menschen auf insgesamt etwa 700.000 Menschen gestiegen. (APA/dpa)