Hebron/Beit Jala - Die israelische Armee hat Mittwoch Abend ein Mitglied der Leibgarde von Palästinenserpräsident Yasser Arafat getötet. Der 32-Jährige sei seinen Verletzungen erlegen, nachdem israelische Soldaten in Hebron im Westjordanland auf ihn geschossen hätten, teilte ein Krankenhaus mit. Bei vorhergehenden Zusammenstößen mit der Armee wurden mindestens 15 weitere Palästinenser verletzt. Darunter waren den Angaben zufolge auch Kinder, deren Bus von Soldaten beschossen wurde. Ein Armeesprecher sagte, Palästinenser hätten zuvor israelische Stellungen bei Hebron beschossen; die Armee hätte das Feuer erwidert. In der autonomen Stadt Hebron leben rund 400 jüdische Siedler unter inmitten von 120.000 Palästinensern. Zuvor waren im Gaza-Streifen und im Westjordanland bereits drei Palästinenser und ein Israeli erschossen worden. Powell: Gewalt beenden Palästinensische Scharfschützen feuerten aus der der Nähe von Beit Jala erneut auf die jüdische Siedlung Gilo am Rand von Jerusalem. Dabei wurde nach Polizeiangaben jedoch niemand verletzt. Bewaffnete Palästinenser drohten, sie würden den Beschuss von Gilo fortsetzen, wenn die Armee nicht bis 21 Uhr MESZ aus Beit Jala abzöge. Der israelische Außenminister Shimon Peres hatte am Mittwoch angekündigt, die Armee wolle sich in der Nacht zum Donnerstag aus der seit Tagen umkämpften Stadt zurückziehen. Soldaten hatten Teile der Stadt bei Bethlehem in der Nacht zum Dienstag besetzt, weil von dort aus wiederholt Schüsse auf Gilo fielen. US-Außenminister Colin Powell drängte Arafat in einem Telefonat, alles "in seiner Macht stehende" zu tun, um die Gewalt zu beenden. Auch die Rhetorik der Gewalt müsse aufhören, zitierte ein Außenamtssprecher Powell in Washington. (APA)