Kabul - Die in Afghanistan herrschenden radikalislamischen Taliban wollen vor drei Wochen festgenommenen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now vor Gericht stellen. Dies erklärte am Mittwoch der "Außenminister" des international nicht anerkannten Regimes, Wakil Ahmed Muttawakil. "Nach Abschluss der Ermittlungen geht der Fall an das Gericht und das Gericht wird gemäß der Scharia entscheiden", sagte er der Nachrichtenagentur Bachtar. Die Taliban werfen den festgenommenen vier Deutschen, zwei Amerikanerinnen und zwei Australier verbotenen christliche Missionierungstätigkeit vor. Mit ihnen wurden auch 16 afghanische Mitarbeiter festgenommen. Auf Versuche, Moslems zu einer Abkehr vom Islam zu überreden, steht in Afghanistan die Todesstrafe. Mit Schließung des Luftraums gedroht Die in Afghanistan herrschenden radikalislamischen Taliban haben am Mittwoch mit der Schließung des afghanischen Luftraums für internationale Flüge gedroht, sollten die Vereinten Nationen ihre Sanktionen gegen die staatliche Fluggesellschaft Ariana nicht aufheben. Darüber hinaus würden alle Flüge der UNO und des Internationalen Roten Kreuzes nach Afghanistan verboten, zitierte die Nachrichtenagentur Bachtar "Luftverkehrsminister" Mullah Achtar Mohammed Mansur. Mit den Sanktionen will die UNO die Auslieferung des mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden erreichen. Die Taliban bezeichnen bin Laden als Gast. (APA/AP)