Berlin - Der mazedonische Verteidigungsminister Vlado Buckovski hat in Deutschland für eine parlamentarische Zustimmung zur Teilnahme der Bundeswehr am NATO-Einsatz in seinem Land geworben. Er appellierte am Mittwoch vor dem Europaausschuss des Bundestages in Berlin an die Abgeordneten, sich bei ihrem Beschluss über die Entsendung deutscher Soldaten nicht von "isolierten Zwischenfällen" beirren zu lassen. "Ich glaube, jetzt ist der Zeitpunkt, an dem die langjährige Freundschaft zwischen Deutschland und Mazedonien unter Beweis gestellt werden muss", sagte Buckovski. Der Minister erwartet, dass der NATO-Einsatz "Essential Harvest" erfolgreich sein wird und helfen kann, Sicherheit und Frieden in sein Land zurückzubringen. Das Wichtigste sei nun, dass die internationale Gemeinschaft ein "klares Signal" an diejenigen sende, die glaubten, territoriale Grenzen auf dem Balkan verändern zu können. Die Umsetzung des politischen Abkommens zwischen den slawischen und albanischen Parteien in Mazedonien werde vom Erfolg der Entwaffnung abhängen. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer hat am Mittwoch vor dem Parlament für eine Teilnahme der Bundeswehr am Mazedonien-Einsatz geworben. Mazedonien stehe am Rande eines grausamen Krieges und drohe zu zerbrechen. "Ohne äußere Hilfe, ohne den entschlossenen Einsatz der Staatengemeinschaft wird der Frieden in Mazedonien kaum eine Chance haben", sagte Fischer. Ein Krieg wäre nicht nur eine Katastrophe für die Menschen in Mazedonien. Er könnte auch ein politisches Erdbeben in seiner Umgebung auslösen und so die Früchte jahrelanger internationaler Friedensbemühungen zunichte machen. (APA/dpa)