Wien - Die börsenotierte Finanzierungsgesellschaft Unternehmens Invest AG (UIAG) rutschte im ersten Halbjahr 2001 in die roten Zahlen: Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wies ein Minus von 116,9 Mill. S (8,50 Mill. Euro) aus, nach einem Plus von 18,1 Mill. S im Vorjahreszeitraum. Grund dafür sei der Buchverlust aus der Beteiligung der seit Ende Juni im Ausgleich befindlichen Handelskette Libro in Höhe von 116,6 Mill. S, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Freie Rücklagen aufgelöst Im Gegenzug wurde ein Teil der in den letzten Jahren aufgebauten freien Rücklagen im Ausmaß von 116,5 Mill. S. aufgelöst. Den Erträgen aus Beteiligungen, Zinsen und ähnlichen Erträgen in der Höhe von 13,2 Mill. S stehen Aufwendungen von 13,6 Mill. S gegenüber. Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrags von 53,8 (60,5) Mill. S sowie der Rücklagenauflösung ergibt sich ein Bilanzgewinn von 53,4 Mill. S, nach 78,6 Mill. S im ersten Halbjahr 2000. Die Bilanzsumme reduzierte sich von 943,3 Mill. S auf 773,7 Mill. S. Als vorrangiges Ziel für die zweite Jahreshälfte nennt die UIAG den weiteren Ausbau des bestehenden Beteiligungsportfolios, um die Basis für zukünftige Erträge weiter auszubauen, heißt es in der heutigen Pressemitteilung weiter. Es liege im Wesen von Private Equity Companies, dass in Jahren mit großen Beteiligungserträgen und einem positiven Kapitalmarktumfeld die Erträge wesentlich höher ausfallen. Daher habe die UIAG in den vergangen Jahren vorsorglich freie Rücklagen in Höhe von 243,3 Mill. S und einen Gewinnvortrag von 53,1 Mill. S gebildet. Libro-Anteil wurde abgegeben Die UIAG hatte gemeinsam mit den anderen Libro-Altaktionären mit 13. Juli 2001 ihren 10,3-prozentigen Libro-Anteil an den Libro-Sanierungsbeauftragten Gottwald Kranebitter abgegeben. Der Buchwertansatz von 116,6 Mill. S wurde wie berichtet wertberichtigt und gleichzeitig wurden freie Rücklagen in entsprechender Höhe gewinnbringend aufgelöst. Die durch die Libro entstandene Wertberichtigung entspricht umgelegt auf den Wert der UIAG-Aktie rund 2 Euro pro Aktie. Diese Wertberichtigung sollte in der Kursentwicklung der Aktie bereits ihren Niederschlag gefunden haben, hieß es weiter. Andritz: Positive Entwicklung Die Andritz, an der die UIAG zum Stichtag 30. Juni 2001 mit 11,2 Prozent beteiligt war, setzte ihre positive Entwicklung aus dem Vorjahr fort. Die ET Multimedia (UIAG-Anteil per Ende Juni 2001 von 17,4 Prozent) entwickle sich im laufenden Jahr trotz eines im Vergleich zu den Vorjahren schwierigeren wirtschaftlichen Umfeldes "plankonform". Die konsolidierten Konzernerlöse seien zum Halbjahr bei rund 320 Mill. S gelegen. Das Ergebnis per 30. Juni 2001 sei vor allem durch einmalige Aufwendungen infolge der Fusionen und Übernahmen belastet gewesen. Für das Gesamtjahr rechne ET Multimedia mit einem Umsatz von rund 680 Mill. S sowie einem positiven Ergebnis. Der Lifestyle-Medienbereich entwickle sich insgesamt gut, die laufenden Kosten des Online-Bereiches wurden der veränderten Situation angepasst und das "WirtschaftsBlatt" zeige ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung. (APA)