Rom - Die römischen Justizbehörden haben nach dem Tod einer Lipobay-Patientin ein Verfahren gegen einen römischen Arzt eingeleitet. Dies berichtete das italienische Fernsehen am Dienstag. Der Mediziner stehe im Verdacht, der 77-jährigen Frau das Cholesterin senkende Medikament von Bayer verschrieben zu haben, ohne auf Nebenwirkungen hinzuweisen. Die Frau hatte zugleich ein zweites Medikament eingenommen, das die mit Lipobay unverträgliche Substanz Ciclosporin enthalten haben soll, hieß es zur Begründung. Eine Nichte der verstorbenen Frau hatte unmittelbar nach deren Ableben Anzeige wegen fahrlässiger Tötung erstattet. Es handelte sich um den ersten Todesfall in Italien, der mit dem mittlerweile vom Markt genommenen Lipobay in Verbindung gebracht wird. Dutzende weitere Menschen haben über Beschwerden nach der Einnahme des Medikaments geklagt. Weltweit wird Lipobay für mehr als 50 Todesfälle verantwortlich gemacht. (APA)