Wien/Warschau - Die OMV hat ihr Angebot für 17,58 Prozent am größten polnischen Ölkonzern PKN Orlen nachgebessert und damit auch den Konkurrenten, die ungarische Mol, überboten. Das Angebot der OMV liegt nun bei 26 Zloty (93,2 S/6,77 EURO) je Aktie, das der Mol notiert bei 25 Zloty. Die Entscheidung, ob die polnische Regierung nun mit OMV oder Mol in exklusive Verkaufsgespräche tritt, könnte noch diese Woche fallen, heißt es bei der OMV. Auch der Zuschlag soll dann noch vor dem 23. September fallen. An diesem Tag wählt Polen eine neue Regierung. Ob sich allerdings die neue Regierung dann an die Vereinbarungen der jetzigen hält, ist ungeklärt. Die Palette reicht von einem nahtlosen Übergang und raschen Verkauf bis zu einem Verkaufsstopp, erklären mit den Verhandlungen vertraute Experten. Meilenstein in der Ostexpansion Für die OMV wäre der Zuschlag ein wichtiger Meilenstein in der Ostexpansion. Doch auch, wenn die Mol zum Zug käme, wäre es noch keine Katastrophe. Denn die OMV ist auch an der Mol mit zehn Prozent beteiligt und hofft, dass sich mit dem EU-Beitritt Ungarns die derzeitigen Berührungsängste legen. An der Börse gehen Analysten davon aus, dass die OMV - falls die Ungarn bei der PKN zum Zug kommen - bei Gelegenheit ein Übernahmeangebot für die Mol legen könnte. Die OMV wollte zu den Marktspekulationen keine Stellungnahme abgeben. (mimo, DER STANDARD, Printausgabe 28.8.2001)