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Dili - Die UNO-Vertreter in Osttimor blicken der ersten freien Wahl in dem ehemaligen portugiesischen Territorium, das 1975 von Indonesien überfallen und besetzt worden war, zuversichtlich entgegen. Sie erklärten am Montag, der Wahlkampf sei bisher überaus friedlich verlaufen, und sie rechneten nicht mit gewalttätigen Ausschreitungen am kommenden Donnerstag. Dann stimmen 425.000 Wahlberechtigte über ein Parlament ab, das eine Verfassung ausarbeiten und die staatliche Unabhängigkeit verwirklichen soll. Nahezu 80 Prozent der stimmberechtigten Osttimoresen hatten am 30. August 1999 in einem von der UNO organisierten Referendum für die Unabhängigkeit votiert. Die indonesische Besatzungsarmee und von ihr gesteuerte Milizen überzogen daraufhin die Inselhälfte mit einer Welle der Gewalt. Etwa 250.000 Menschen mussten fliehen, viele wurden von der Besatzungsmacht nach Westtimor vertrieben oder verschleppt. Eine multinationale Eingreiftruppe (INTERFET) unter Führung Australiens setzte dem Morden ein Ende. Seit dem Abzug der indonesischen Besatzungstruppen und dem Ende der schweren Ausschreitungen pro-indonesischer Terrormilizen steht Osttimor unter UNO-Verwaltung. Gusmao kündigt Kandidatur für Präsidentenwahl an Unabhängigkeitsführer Jose Alexandre "Xanana" Gusmao hatte am Samstag seine Kandidatur für die Präsidentenwahl im nächsten Jahr angekündigt. Gusmao hatte maßgeblichen Anteil am Befreiungskampf gegen die indonesische Okkupation, war viele Jahre in Indonesien eingekerkert und wird in Osttimor als Nationalheld verehrt. Ein Sprecher der 8000 Mann starken UNO-Friedenstruppe in Osttimor sagte, an der Grenze zu der von Indonesien kontrollierten Westhälfte der Insel habe es keine besonderen Vorfälle gegeben. Die indonesische Polizei erklärte, die Grenze sei trotzdem aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. (APA/AP)