Unternehmen
Auch bei Toshiba Entlassungen angekündigt
20.000 von 190.000 Stellen sollen gestrichen werden
Tokio - Der japanische Elektronikriese Toshiba will
angesichts starker Ertragseinbußen im Halbleitergeschäft 20.000
seiner weltweit rund 190.000 Stellen streichen. Umfangreiche
Restrukturierungspläne sollen in dieser Woche vorgelegt werden. Als
Folge der weltweiten Flaute bei Informationstechnologien hatten zuvor
auch die japanischen Konkurrenten Fujitsu und NEC massive
Stellenkürzungen angekündigt.
Toshiba wird Medienberichten zufolge auch seine Ertragsprognose
drastisch senken. Wie die Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun"
am Wochenende berichtete, rechnet Toshiba für das laufende
Geschäftsjahr 2mit einem drastischen Rückgang des operativen
Gruppengewinns von 96 Prozent auf rund zehn Mrd. Yen (1,256 Mrd. S).
Im Mikrochipgeschäft erwarte Toshiba einen Verlust von rund 100 Mrd.
Yen, nach zuvor noch geschätzten 50 Mrd. Yen Gewinn. Angesichts des
rapiden Preisverfalls wolle Toshiba nun sein Geschäft mit
Speicherchips ausgliedern, hieß es.
Gespräche mit Infineon und Samsung
Neben den bereits laufenden Gesprächen mit dem deutschen
Chiphersteller Infineon über eine Zusammenlegung der Geschäfte mit
DRAM- und Flash Memory-Chips wolle Toshiba in Kürze auch mit der
südkoreanischen Samsung Electronics sprechen, berichtete das Blatt.
Toshiba wäre demnach der erste japanische Hersteller, der sein
Speicherchip-Geschäft mit einem Auslandskonzern verschmelzen würde.
Samsung ist der weltgrößte Hersteller von DRAM-Chips. Während die
Preise für diese Chips im vergangenen Jahr um 90 Prozent eingebrochen
waren, seien die für Flash Memory-Chips um die Hälfte gesunken.
Toshiba rechnet frühestens 2003 mit einer Erholung im
Informationstechnologie-Sektor.(APA/dpa)