Berlin - Ein Berliner PDS-Mitglied hat die Selbstauflösung der SED-Nachfolgepartei beantragt. "Ich möchte die Partei retten, indem nach der Auflösung eine neue sozialistische demokratische Partei auf Basis des Grundgesetzes gegründet wird", zitierte die Berliner Zeitung "BZ am Sonntag" Rolf Grunert, der den Angaben zufolge dem Bundesvorstand vergangenen Montag einen "Eilantrag" auf Auflösung der PDS vorgelegt hat. Dem Bericht zufolge verlangt Grunert das Ende der PDS "auf Grund ihrer Entstehung", des "ständig mehrenden Entschuldigungsbegehrens für tatsächlich oder vermeintliches Unrecht der SED" und "der abstrusen Situation wegen des mit politischen Täuschungen, Zwängen und Repressionen behafteten SED-Gründungsaktes". Die PDS sei weder eine neue Partei noch Rechtsnachfolgerin der SED, sondern eine "rechtswidrige und verfassungswidrige Organisation". Laut "BZ am Sonntag" will Grunert, dass die Entscheidung darüber vor dem nächsten PDS-Bundesparteitag am 6. und 7. Oktober in einer Urabstimmung fällt. Den Angaben der Zeitung zufolge stammt der 76-Jährige aus Hamburg. Grunert habe für die DDR spioniert und sei 1985 in den Osten umgesiedelt. (APA/AP)