Oslo - Bejubelt von zehntausenden Landsleuten haben Norwegens Kronprinz Haakon und seine bürgerliche Verlobte Mette-Marit Tjessem-Höiby am Samstag im Osloer Dom geheiratet. Mit dem Jawort der 28-Jährigen im schneeweißen Brautkleid und des gleichaltrigen Bräutigams in Gala-Uniform wurde aus "Fräulein Höiby" Kronprinzessin Mette-Marit. Tausende Schaulustige Trotz regnerischen Wetters feierten zehntausende Norweger als Schaulustige begeistert mit. Schon Stunden vor der für den späten Nachmittag geplanten Trauung im Dom von Oslo war die Innenstadt mit Zuschauern restlos gefüllt. Die Hauptstraße der norwegischen Hauptstadt glich über die gesamte Strecke zwischen Dom und Schloss einem Meer mit großen und kleinen Flaggen in den norwegischen Nationalfarben Rot, Weiß, Blau. Hochadel Zu den Hochzeitsgästen im Dom mit Norwegens Kirchenoberhaupt Bischof Gunnar Stalsett gehörten Schwedens König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia, die dänische Königin Margrethe II. sowie der ohne Begleitung angereiste britische Thronfolger Prinz Charles. Aus Belgien kam König Albert II., die Niederlande wurden durch Kronprinz Willem-Alexander und Spanien durch Königin Sofia vertreten. Trauzeuge für den Kronprinz war sein dänischer "Amtskollege" Frederik. Mette-Marit hatte als Trauzeugin ihre beste Freundin, die Friseurin Linda Tanevik benannt. Die Polizei musste vor der Anfahrt des Brautpaares zum Dom das Zentrum absperren und erwartete für die Fahrt zurück ins Königliche Schloss mehr als 100.000 Zuschauer. Die frisch Vermählten sollten vom Dom aus in einem offenen schwarzen Oldtimer "Lincoln Continental" zum Schloss fahren, aus dem schon Haakons Eltern, König Harald V. (64) und Königin Sonja (64) bei ihrer Hochzeit 1968 dem jubelnden Volk zugewunken hatten. Haakons Vater hatte zehn Jahre lang um die Zustimmung seines Vaters, König Olav V., zur Ehe mit der ebenfalls aus bürgerlichem Haus stammenden Sonja kämpfen müssen. "Nicht hoffähige" Fotos Am Tag der Hochzeit meldete sich über einen Anwalt der Ex-Freund der Prinzenbraut mit dem Versprechen zu Wort, weder in Norwegen noch anderswo "nicht hoffähige" Fotos aus der wilden Jugend von Mette- Marit zu veröffentlichen. Der wegen Drogen- und Gewaltvergehen vorbestrafte Fotograf war Mitte der neunziger Jahre drei Jahre lang fester Freund Mette-Marits, ist aber nicht Vater ihres vierjährigen nichtehelichen Sohnes Marius. Er erklärte, in jüngster Zeit hätten Medien "gewaltigen Druck" auf ihn ausgeübt, um belastende Fotos zu verkaufen. Er wolle sich aber unter allen Umständen loyal verhalten. Bei der Osloer Polizei waren mehrere Tipps über bevorstehende Erpressungsversuche gegen die künftige Kronprinzessin mit "kompromittierenden" Bildern von Sex- und Drogen-Aktivitäten eingegangen. (APA/dpa)