Dass Rosen nicht nur Augen und Nase erfreuen, sondern ihre Blütenblätter sich auch zu duftenden Kreationen für Gaumen und Haut verarbeiten lassen, hat sich herumgesprochen. Trotzdem zögern viele RosenliebhaberInnen, ihre kostbaren Blüten der Küche oder der Kosmetik zu opfern. Jetzt, in der zweiten oder mancherorts sogar schon dritten Rosenblüte dieses Jahres, bringen Sie es vielleicht eher übers Herz, und wer einmal selbst gemachtes Rosensorbet gekostet hat, weiß, dass dazu verarbeitete Blüten wirklich nicht verschwendet sind. Basis für alle Rosenrezepte sind Rosenwasser und Rosenöl aus den Blütenblättern der Damascena-Rose. Beides wird in seiner reinsten Form im Iran hergestellt und ist ziemlich bzw. sehr teuer: 250 ml echtes Rosenwasser kosten zwischen 400 und 700 Schilling, Rosenöl zwischen 500 und 700 Schilling - pro Milliliter! Der Preis wird allerdings verständlich, wenn man weiß, dass für einen Liter reinen iranischen Rosenöls rund 1,2 Millionen Blüten (entspricht ca. 2,5 Tonnen) benötigt werden. Während man Rosenwasser ersatzweise auch selbst herstellen kann - vorausgesetzt, man hat genügend ungespritzte Damascena-Rosenblüten zur Verfügung -, gibt es für iranisches Rosenöl nur weniger hochwertigen Ersatz: Ätherisches Rosenöl aus Marokko oder Frankreich, das aus der Centifolia-Rose gewonnen wird, duftet zwar, hat aber keinerlei heilende Wirkung und ist für Küche oder Kosmetik nicht wirklich zu empfehlen, von Rosenölersatz - etwa aus Pelargonien oder überhaupt künstlich erzeugt - ganz zu schweigen. Generell gilt für das Kochen mit Rosenwasser, dass dieses möglichst immer erst zum Schluss in Marmeladen oder Gelees hineingerührt werden soll, da sich das Aroma schnell verflüchtigt. Besonders einfach und schnell herzustellen ist Rosentee: Nehmen Sie zwei Hand voll frische, ungespritzte Rosenblütenblätter und gießen Sie sie mit einem halben Liter Wasser auf. Zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und gegebenenfalls mit Rosenwasser abschmecken. Wie man weitere rosige Delikatessen, z. B. Rosenblüten-Vinaigrette oder Rosensorbet, aber auch Rosenkosmetik selbst herstellt, verraten Stefanie Körner & John Scarman in "Rosen für die Sinne" Gräfe und Unzer Verlag.