Wir schreiben das Jahr 2001, und die Steiermark verfügt im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch immer über nur ein einziges Frauenhaus. Dabei hat ein aktueller Bericht kürzlich belegt (dieStandard berichtete), dass der Bedarf wesentlich größer ist. Die Hälfte der im Grazer Frauenhaus aufgenommenen misshandelten Frauen kommt nämlich aus den steirischen Bezirken. Im Regierungsprogramm festgeschrieben Die ÖVP-FPÖ-Koalition hat die Schaffung eines zweiten Frauenhauses in ihrem Regierungsprogramm festgeschrieben. Das bedeutet, dass Frau Landeshauptmann Klasnic die langjährige Forderung nach einem zweiten steirischen Frauenhaus unterstützt. Wie lange muss aber gewartet werden, bis endlich etwas passiert? Die Forderung nach einem Frauenhaus im obersteirischen Raum wurde in den vergangenen Jahren auch von den steirischen SPÖ-Frauen immer wieder erhoben. Im Vorjahr schließlich scheiterten die schon weit gediehenen Verhandlungen. Es wäre gut möglich, dass ein Machtwort von Frau Klasnic, der die gesellschaftliche Problematik misshandelter Frauen mit Sicherheit bekannt ist und nicht gleichgültig sein kann, endlich den Anstoß zur Realisierung des Frauenhauses geben würde. Eines von 20 Frauenhäusern fällt auf die Steiermark Von 20 österreichischen Frauenhäusern befindet sich nur eines in der Steiermark. Anhand solcher Zahlen wird klar, dass Österreich nicht nur in Bezug auf die Einkommenssituation, sondern eben auch bei den Frauenhäusern das Schlusslicht in der EU ist. Im Sinne aller VerantwortungsträgerInnen ist es höchste Zeit, endlich die Einrichtung des dringend benötigten zweiten Frauenhauses voranzutreiben. (red)