Lucent Technologies Inc, Murray Hill, will 2002 hauptsächlich durch Kostensenkung in die Gewinnzone zurückfinden. Einem Artikel des "Wall Street Journal" (WSJ) von Freitag zufolge, sagte Chief Executive Officer (CEO) Henry Schacht im Verlauf eines Analystentreffens am Donnerstag, dass er nicht mit einem Aufschwung in der Telekommunikationsindustrie rechne. "Die Zeiten sind unsicher", zitiert die Zeitung den Manager. Wird der Breakeven erreicht? Bei Einsparungen von vier Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro/60,4 Milliarden Schiling) jährlich und einem Umsatz von 4,75 Milliarden Dollar könne Lucent jedoch im vierten Quartal den Breakeven schaffen, meinten Mitarbeiter des Konzerns dem WSJ zufolge. Ab 2003 sollte es bei den Telekommunikationsausrüstern allerdings wieder aufwärts gehen, so die Erwartung von Lucent. Dann werde der Konzern genauso wie sein Marktumfeld ein Wachstum zwischen zehn und zwölf Prozent jährlich zu verzeichnen haben, so die interne Prognose. Die Bruttomarge werde dann wieder auf 35 Prozent von zur Zeit 17 Prozent steigen, meinen dem WSJ zufolge die Finanzexperten von Lucent. Keine geringe Liquidität Schacht trat erneut Gerüchten entgegen, Lucent verfüge über eine zu geringe Liquidität. Zur Zeit stehe dem Konzern ein Barbestand von 6,25 Milliarden Dollar zur Verfügung. Für die laufende Restrukturierung würden lediglich Mittel zwischen 3,2 Milliarden Dollar und 3,5 Milliarden Dollar benötigt. Analysten nahmen dem WSJ-Artikel zufolge diese Nachricht positiv auf. Jedoch seien aus Expertenkreisen Bedenken geäußert worden, ob es dem Hersteller von Kommunikationsausrüstung gelingen werde, seinen Restrukturierungsplan bis zum Jahresendes so zu realisieren wie angekündigt. Unter Berufung auf Kreise meldet das WSJ darüber hinaus, Lucent suche einen Käufer für Kenan Systems, eine Softwaresparte, die für Kunden Rechnungen erstellt. Lucent hatte das Unternehmen 1999 für 1,4 Milliarden Dollar in Aktien gekauft. (APA/vwd)