Köln - Eineiige Zwillinge oder geklonte Tiere lassen sich anhand ihrer Gene in bestimmten Immunzellen unterscheiden. Mit Hilfe des Erbguts ihrer Körperzellen lassen sich Zwillinge dagegen nicht auseinander halten. Diese Ergebnisse eröffneten in Forschung und Kriminalistik neue Möglichkeiten, sagte der Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke. Eine Arbeitsgruppe um den kriminalbiologischen Sachverständigen hatte zuvor die so genannten Gedächtniszellen des Immunsystems untersucht. Die Gedächtniszellen speichern im Laufe eines Menschenlebens in ihrem Erbgut Informationen darüber, gegen welche Krankheitserreger sich der Körper einmal zur Wehr gesetzt hat. Gelangen diese nach Jahren erneut in den so vorbereiteten Körper, kann das Immunsystem schneller und effektiver mit der Abwehr beginnen. Angesichts der Vielzahl möglicher Infektionen sei es sehr unwahrscheinlich, dass Klone oder eineiige Zwillinge die gleichen Gedächtniszellen aufwiesen, sagte Benecke. Die nun vorgenommenen Labortests und Berechnungen stützten diese bei Immunologen seit langem bekannten Unterschiede. "Wir sind aber die ersten Anwender, die daraus einen kriminalistischen Nutzen ziehen wollen", sagte der Forscher. Nachdem die Theorie jetzt ausgearbeitet sei, müsse das Verfahren nun in die Praxis umgesetzt werden. "Wir glauben, dass die Methode in naher Zukunft eine größere Rolle spielen könnte, wenn das Klonen von Lebewesen sich zunehmend verbreitet", ergänzte der Wissenschafter. Er will seine Ergebnisse während einer Tagung vom 28. August bis zum 1. September in Münster vorstellen. (APA/dpa)