Bern - Die palästinensischen Behörden haben die Einladung der Schweiz, sich mit Vertretern Israels auf Schweizer Boden zu treffen, dankbar angenommen. Sie riefen die Regierung in Bern auf, sich weiterhin auf der israelischen Seite um ein solches Treffen zu bemühen. Die Schweiz hatte Israelis und Palästinensern Mitte August ihre "guten Dienste" angeboten und die beiden Konfliktparteien zu einem Treffen auf Schweizer Boden eingeladen. "Wir sind jederzeit bereit, an einem Treffen in der Schweiz teilzunehmen", sagte Ahmed Sobh, Mitarbeiter des palästinensischen Planungsministers Nabil Shaath, am Mittwoch gegenüber Schweizer Radio International (SRI). Gleichzeitig bestätigte er, das Angebot des Schweizer Außenministeriums erhalten zu haben - und zwar vor demjenigen des deutschen Außenministers Joschka Fischer. Er sehe keinen Widerspruch zwischen dem deutschen und dem schweizerischen Angebot, sagte Sobh. Als Depositärstaat der Genfer Konventionen hat die Schweiz bereits mehrmals gute Dienste im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern angeboten. Die Schweiz bemüht sich um die Einberufung einer internationalen Konferenz, welche sich nach dem Willen der Vereinten Nationen mit der - von 103 Staaten unterzeichneten - Vierten Genfer Konvention über den Schutz der Zivilbevölkerung in besetzten Territorien befassen soll, namentlich in den von Israel okkupierten arabischen Gebieten. 80 Länder, darunter die Mitglieder der Europäischen Union, unterstützen eine solche Konferenz, Israel und die USA lehnen sie ab. Nach internationalem Recht sind die jüdischen Siedlungen im Westjordanland und im Gaza-Streifen illegal. Die Vierte Genfer Konvention verbietet die Ansiedlung der Zivilbevölkerung der Besatzungsmacht in besetztem Gebiet. (APA/sda)