Washington - Fast 175 Jahre nach dem Tod Ludwig van Beethovens soll die Ouvertüre des Komponisten für seine unvollendete Oper "Macbeth" in einer neuen Fassung uraufgeführt werden. Gespielt wird das Werk am 20. September vom National Symphony Orchestra in Washington unter der Stabführung seines Musikdirektors Leonard Slatkin, wie das Orchester am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Bearbeiter ist der niederländische Komponist und Computer- Programmierer Albert Willem Holsbergen aus Leiden, der mehrere überlieferte Fragmente und Kompositionen zusammenfügte. Sie wurden nach den Angaben im Bonner Beethovenhaus, dem Britischen Museum in London und der Staatsbibliothek Berlin aufbewahrt. Darunter befindet sich das Largo aus dem Trio Opus 70, No. 1, das nach Auffassung einiger Fachleute ursprünglich für "Macbeth" bestimmt war. Beethoven war mit dem Werk zwischen 1809 und 1811 beschäftigt. Sein Librettist war Heinrich Joachim von Collin, der die Arbeit nach dem 2. Akt abbrach. Nach Mitteilung des Orchesters ist die Weltpremiere einem Beethoven-Chatroom im Internet zu verdanken. Dort begannen Holsbergen und der US-Anwalt Mark Zimmer einen Dialog über wenig bekannte und nie gespielte Beethoven-Werke. Sie gründeten eine eigene Website für computergenerierte, bisher nicht aufgeführte Werke, auf der sich auch Fassungen der Beethoven-Skizzen für die Ouvertüre finden. Die Website wurde bisher rund 200.000 Mal angeklickt. (APA)