Wien - Der deutsche Reisegigant TUI, eine Tochter des Preussag-Konzerns, beteiligt sich mit 50 Prozent an dem österreichischen Ferienclubanbieter Magic Life. Trotz nunmehr gleicher Anteile wird die Unternehmensführung weiterhin bei Magic Life verbleiben. Über den Kaufpreis wollte Magic-Life-Gründer Cem Kinay keine Auskunft geben. Das Geld werde aber zu hundert Prozent in den Bau neuer Ferienanlagen investiert, so Kinay. Derzeit seien drei neue Clubs in Planung, wovon jeder zwischen 50 Mio. (25,5 Mio. EURO) und 100 Mio. DM kosten werde. Bereits im Februar 2000 hatten sich die Gulet-Gründer Cem Kinay und Oguz Serim von ihrem Hälfteanteil an der Gulet Touropa Touristik zugunsten von Anteilen an einer mit der TUI gegründeten Hotelbesitzgesellschaft Turcotel getrennt. Im Sommer 2000 wurde dann zwischen Magic Life und der TUI eine Vertriebskooperation beschlossen. "Durch den Einstieg der TUI bei Magic Life können wir jetzt das Potenzial des gesamten europäischen Marktes nutzen und die Expansionsstrategie weiter fortsetzen", freut sich Cem Kinay. Ehrgeizige Wachstumspläne Mit der Finanzkraft der TUI im Rücken schmiedet Kinay ehrgeizige Wachstumspläne. Bis 2005 gelte das Ziel, 600.000 Gäste in den derzeit 23 Clubs, die bis dahin auf 40 anwachsen sollen, zu beherbergen. Für das Jahr 2001 erwartet sich Kinay insgesamt 370.000 Magic-Life-Club-Gäste, wobei 200.000 davon aus Österreich kommen sollen. Mittlerweile verfügt Magic Life über Clubs in der Türkei, Tunesien, Griechenland, Österreich, Ägypten und Bulgarien. Neueste Errungenschaft ist der Club Sharm El Sheikh Imperial am Roten Meer, der erst vor kurzem seine Tore für Taucher und Schnorchler geöffnet hat. Der Umsatz des Unternehmens soll heuer um 30 Prozent, von 150 Mio. EURO im Jahr 2000, gesteigert werden. Auch die Konzernmutter Preussag, die über 75 Veranstalter, 3658 Reisebüros und 88 Flugzeuge verfügt, konnte ihr Ergebnis verbessern. Der Umsatz im ersten Halbjahr sei um elf Prozent auf 10,9 Mrd. EURO gestiegen. Der Reingewinn kletterte um 1,5 Prozent auf 134 Mio. EURO. (ee, DER STANDARD, Printausgabe 24.8.2001)