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Graz - Das Grazer Frauenhaus hatte im Jahr 2000 einen starken Anstieg an Aufnahmen zu verzeichnen: Um 72 Prozent mehr Frauen als 1999 suchten Schutz und Hilfe, hieß es bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Graz. Jede dritte Frau konnte sich aus ihrer Misshandlungssituation mit Hilfe des Frauenhauses lösen und eine eigene Existenz aufbauen. Stark angestiegen ist im vergangenen Jahr auch der Beratungsbereich, erklärte Geschäftsführerin Angelika Ratswohl. Jede dritte Frau schafft den Neubeginn Im vergangenen Jahr wurden im Grazer Frauenhaus 147 Frauen und 152 Kinder betreut. 62 Prozent blieben kürzer als einen Monat. Für Jugendliche stehen nicht nur ein Spielzimmer zur Verfügung, sondern auch ein eigener Jugendbereich mit Fernseher und Stereoanlage. Wenn sich Frauen eine neue Existenz aufbauen wollen, können sie eine der zehn Wohnungen im Haus in Anspruch nehmen, wo sie bis zu drei Jahre unter günstigen Bedingungen bleiben können. "Mehr als jede dritte Frau konnte sich vom Misshandler lösen und eine eigene Existenz aufbauen", so Angelika Ratswohl. 72 Prozent sind im Alter zwischen 21 und 40 Jahren Rund die Hälfte der Frauen, die vorübergehend aufgenommen werden, kommen aus Graz, die andere Hälfte aus der Steiermark. 72 Prozent ist im Alter zwischen 21 und 40 Jahren, aber auch ältere schaffen oft noch den Absprung aus kaputten Beziehungen. "Frauen gehen oft, wenn die Kinder bedroht sind, aber auch, wenn die Kinder bereits aus dem Haus sind", so Ratswohl. Mittlerweile gehen nur noch rund 40 Prozent der Frauen zu ihren Männern zurück, in den Anfängen des Frauenhauses vor 20 Jahren waren es noch 60 bis 70 Prozent. Diese werden oft noch ambulant beraten und betreut, so Martha Stadler, die von Anfang an dabei war. Im Herbst wird der Kampf umd Budget wieder aufgenommen, da der zweijähriger Vertrag ausläuft. Derzeit gibt es vom Land Steiermark 3,3 Millionen Schilling und von der Stadt Graz 3,8 Millionen. (APA)