Bastia - Vier Tage nach der Ermordung des früheren Nationalistenführers Francois Santoni sind auf der Mittelmeerinsel Korsika zwei weitere Männer erschossen worden. Einer der Opfer, der 25-jährige Dominique Marcelli, war nach Angaben der Ermittlungsbehörden vom Dienstag ein mutmaßliches Mitglied der illegalen Nationalisten-Gruppe Armata Corsa. Er soll einer der Leibwächter Santonis auf Korsika gewesen sein. Die größtenteils unkenntlichen Leichen waren am Dienstag südlich von Bastia in einem ausgebrannten Fahrzeug gefunden worden. Eine Identifizierung des zweiten Opfers sei auf Grund des Zustands der Leiche schwierig, erklärte die Polizei. Die Motive der Tat seien trotz der Nähe Marcellis zu Santoni offen, hieß es. Es könnten sowohl politische als auch kriminelle Motive sein, da Marcelli eine Reihe von Straftaten verübt habe. Der frühere Nationalistenführer Santoni war in der Nacht auf Freitag im südkorsischen Monacia-d'Aullene nach Verlassen einer Hochzeitsfeier von Unbekannten erschossen worden. Die Staatsanwaltschaft von Ajaccio vermutet, dass der 41-jährige Korse einem Racheakt von Nationalisten zum Opfer gefallen ist. Er galt als eine der Schlüsselfiguren im Kampf um die korsische Unabhängigkeit. Santoni war Mitbegründer der Nationalen Befreiungsfront Korsikas FLNC. Santoni soll auch einer der Gründer und Anführer von Armata Corsa gewesen sein, hat dies aber nie zugegeben. (APA/dpa)