Innsbruck - Siegfried Dillersberger, vom Parteivorstand der FPÖ Tirol eingesetzter "Mediator" zwischen Parteiobmann Christian Eberharter und Klubobmann Johannes Lugger, will den "erbärmlichen Zustand" seiner Partei ohne große Hast überwinden. Am 10. September sollen die Gespräche für einen "jedenfalls noch heuer" abzuhaltenden Sonderparteitag beginnen. Die zentrale Aufgabe ist es, einen Nachfolger für Eberharter zu finden. Sicher sei nur, dass "ich es nicht sein werde", erklärt Dillersberger.

FPÖ-Chefin Susanne Riess-Passer verlangt die Einigung auf einen Kandidaten im Vorfeld des Parteitages und nennt Integrationsfähigkeit als dessen wichtigste Eigenschaft in der seit Jahren von Streitereien geprägten Partei. Als Königsmacher sind nun vier ehemalige FPÖ-Obleute im Spiel: Dillersberger, Lugger, Franz Linser und Eberharter.

Seine Ambitionen hat bereits Willi Tilg, 44-jähriger Bundesheeroffizier aus Hall, angemeldet. Der Landtagsabgeordnete war im Mai 2000 überraschend Eberharter unterlegen, nachdem Linser politikmüde den Vorsitz zurückgelegt hatte.

Linser hat allerdings sein Landtagsmandat behalten und gemeinsam mit Lugger den Widerstand gegen Eberharter getragen. (hs, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 22.8.2001)