Eisenstadt - Die Burgenländer haben eine mehrheitlich positive Einstellung zur EU-Osterweiterung. Dies ergibt sich aus einer heute, Dienstag, präsentierten Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). 55 Prozent der befragten Burgenländer sprechen sich dafür aus, 29 Prozent dagegen. "Es zeigt sich, dass die Bevölkerung die Situation in den Grenzregionen etwas anders sieht", so der Generalsekretär der ÖGfE, Gerhard Bauer. Als größte Ängste werden der Verlust des Arbeitsplatzes, eine Steigerung der Kriminalität und das Sinken des Lohnniveaus gesehen. Trotzdem wird der bevorstehende EU-Beitritt Ungarns mehrheitlich begrüßt. Der Nachbar wird aber zumeist als Ausflugs- und Einkaufsziel gesehen, und nicht als potentieller Arbeitsplatz, erläuterte Bauer. In Ungarn selbst, wo die Umfrage auch durchgeführt wurde, ist man für eine rasche Erweiterung. Die Ängste der Burgenländer vor einer Überschwemmung des Arbeitsmarktes, teilt man auch nicht, und verweist auf die geringe Mobilität innerhalb des Landes. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) will daher die Chancen erhöhen und die Risken minimieren. Im Rahmen der Euregio mit den westungarischen Komitaten Györ-Moson-Sopron, Vas und Zala würden bereits zahlreiche grenzüberschreitende Projekte verwirklicht werden. Die Ergebnisse der Umfrage seien eine Grundlage für weitere Aktivitäten. "Mein Ziel ist es, dass das Burgenland in hohem Maße von der Erweiterung profitiert", erklärte Niessl abschließend. (APA)