Kultur
"Genaue Abrechnung"
Klagenfurter Seebühne: FPÖ stellt sich Fragen
Klagenfurt - Einen Tag nach der Bilanz des Klagenfurter Stadttheater-Intendanten
Dietmar Pflegerl über die abgelaufene Spielsaison auf der Seebühne hat die FPÖ am
Dienstag verlangt, eine "genaue Abrechnung" des Musicals "Evita" vorzunehmen.
Klubobmann Martin Strutz sprach von unterschiedlichen Verrechnungskreisläufen
zwischen Seebühne und Stadttheater, die einen Überblick über die tatsächlichen
Kosten äußerst problematisch machten. Zudem hätte Pflegerl "mehrere
widersprüchliche Aussagen über den tatsächlichen Kartenverkauf in der Öffentlichkeit"
getätigt.
Darüber hinaus würden sich nach den Worten des FP-Klubobmannes im
Zusammenhang mit den Produktionskosten und dem Gesamtbudget eine Reihe von
Fragen aufdrängen. Während die Direktion des Stadttheaters von einem
Gesamtbudget in der Höhe von 36 Millionen Schilling gesprochen habe, sei in
Zeitungsberichten von 30 Millionen die Rede. Der tatsächliche
Nachtragsrechnungsvoranschlag sehe jedoch Produktionskosten in der Höhe von
25,39 Millionen Schilling vor.
"Mehr als fraglich"
Laut Strutz stelle sich daher die Frage, wie weit der vorliegende Nachtragsvoranschlag
tatsächlich die anfallenden Personalkosten berücksichtigt. Ob eine tatsächliche
Übertragung der Lohnfixkosten bzw. eine Abgrenzung zum Verrechnungskreis des
Stadttheaters erfolgt, sei "mehr als fraglich". Daher werde die FPÖ auf eine detaillierte
Überprüfung durch einen Wirtschaftstreuhändler drängen, der die finanzielle Gebarung
des Stadttheaters "einer vertieften Prüfung unterziehen soll", so Strutz in einer
Aussendung.
Pflegerl hatte am Montag eine positive Bilanz der Aufführungen von "Evita" gezogen.
"Wir haben mit 51.521 Besuchern unser Ziel von 44.000 erheblich überschritten",
sagte der Stadttheater-Intendant. Dennoch werde es einen Verlust von sechs Millionen
Schilling geben. Die Einnahmen aus Kartenverkauf, Catering und Merchandising
bezifferte Pflegerl mit rund 33 Mill. S. Die genauen Ausgaben würden Ende September
nach Vorliegen der Endabrechnung bekannt gegeben. (APA)