Innsbruck - Sibylle Schleicher, in Deutschland lebende steirische Autorin, hat für ihren Erstlingsroman "Das schneeverbrannte Dorf" den ersten Preis des Aachener Peter Klein-Literaturforums erhalten. Die Jury bezeichnete Schleichers Werk als Buch mit "vielen Stärken". Es besitze einen eigenen Ton, der von der bildkräftigen, atmosphärisch dichten Sprache erzeugt werde und zu dem die assoziativ eingewobenen Erinnerungssplitter aus Märchen, Liedern und Bauernweisheiten beitragen würden. Problem: Vertrauen - Fremdheit Mit großer Sensibilität werde die schwierige Beziehung eines ungleichen Paars beschrieben, das sich nur widerstrebend füreinander öffne, nur zögernd Fremdheit durch Vertrauen ersetze. Schließlich sei "Das schneeverbrannte Dorf" ein eminent gesellschaftliches Buch, wenn in der Biografie der Frau silhouettenhaft die inneren Konflikte der Studentenbewegung aufscheine oder die aus dem Tritt gekommene Natur eine ökologische Katastrophe ahnen lasse. Peter Klein-Preis Der Preis ist mit 5.000.- DM (2.556 Euro/35.178 S) dotiert und wird am Freitag zum Auftakt des diesjährigen Aachener Poetenfestes verliehen. Er ist nach dem 1999 verstorbenen Buchhändler Peter Klein benannt, der über lange Jahre das literarische Leben der Grenzstadt durch zahllose von ihm organisierte Lesungen bereichert hat. Die Laudatio wird der Aachener Literaturwissenschaftler und Vorsitzende des Literaturforums, Jürgen Egyptien, halten. Sibylle Schleicher wurde 1960 in der Steiermark geboren und trat nach einem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz Engagements an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen an. Seit vier Jahren lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von Heidelberg. (APA)