Wien - Max Edelbacher, Anfang Mai nach harscher Kritik an der Amtsführung Innenminister Ernst Strassers (V) und den Polizeireformen für drei Monate zwangsversetzter Vorstand des Wiener Sicherheitsbüros (SB), "amtiert" seit Montag wieder an seiner angestammten Dienststelle. Er sei "unheimlich glücklich, wieder da zu sein in der vertrauten Umgebung", sagte Edelbacher. Aufgeben tut man nur einen Brief "Mir ist aber klar, dass es ein befristetes Glück ist", sagte der SB-Vorstand. Das Sicherheitsbüro solle ja im Zuge der Umstrukturierung der Kriminalpolizei in einer "Kriminaldirektion 1" aufgehen. Die Funktion des Leiters wird neu ausgeschrieben. Er werde sich auf jeden Fall bewerben, kündigte Edelbacher an. "In den Augen mancher Leute bin ich sicherlich ein Auslaufmodell. Aufgeben werde ich allerdings nicht. Aufgeben tut man höchstens einen Brief." Ihn schmerze, dass es nach der Reform den Titel "Sicherheitsbüro" nicht mehr geben werde, sagte Edelbacher. Überhaupt verstehe er nicht, warum man eine "einwandfrei funktionierende Institution wegradiert", meinte der SB-Vorstand, der sich auch mehr Geschichtsbewusstsein wünschen würde. Das Sicherheitsbüro ist 1858 gegründet worden. "Zusperren hat es erst einmal müssen, unter den Nazis", fügte Edelbacher hinzu. (APA)