Bonn - Das deutsche Kartellamt will wegen der drohenden Konzentration im deutschen Tankstellen- und Mineralölgeschäft anstelle der EU-Kommission auch über die Fusion von BP und Veba Oel (Aral) entscheiden. Das Kartellamt habe im Einvernehmen mit dem deutschen Wirtschaftsministerium einen entsprechenden Antrag auf Übernahme der wettbewerbsrechtlichen Prüfung bei der EU Kommission in Brüssel gestellt, teilte die Behörde am Montag in Bonn mit. Bereits Anfang August hatte das Kartellamt einen solchen Antrag für das ebenfalls in Brüssel angemeldete Fusionsvorhaben des Ölkonzerns Shell und der RWE-Tochter DEA eingereicht. Nach Einschätzung von Kartellamtspräsident Ulf Böge kommt beiden Fusionsvorhaben eine Schlüsselrolle im Konzentrationsprozess im Mineralölbereich in Deutschland zu. "Die in Deutschland vorhandenen wettbewerblich relevanten Ressourcen wie beispielsweise Raffinerien und Pipelines würden künftig im Wesentlichen von nur vier Unternehmen kontrolliert." Da sich bei beiden Fusionen übereinstimmende Fragen ergäben, liege eine gemeinsame Prüfung durch das Bundeskartellamt nahe, erläuterte Böge. Er rechne damit, dass die EU-Kommission den Anträgen entspreche. (APA/dpa)