Brüssel - Eine Entscheidung der NATO zum geplanten Einsatz in Mazedonien ist weiter offen. Im Hauptquartier des Bündnisses in Brüssel wartete man auf Informationen des NATO- Oberbefehlshabers für Europa, des US-Generals Joseph W. Ralston, aus Skopje. Ralston wollte vor Ort selbst die Bedingungen für die Operation "Essential Harvest" (Bedeutende Ernte) prüfen. Ralstons Einschätzung der Lage werde die Basis für eine Entscheidung bilden, hatte es zuvor in Brüssel geheißen. Wann mit Informationen des Generals zu rechnen sei, wurde zunächst nicht bekannt. Offen blieb nach den Angaben auch, wann der NATO-Rat, das höchste Entscheidungsgremium des Bündnisses, zusammentreten wird, um einen Beschluss zu fassen. 3.500 Soldaten sollen Waffen einsammeln Im Rahmen der Militäroperation sollen 3.500 NATO-Soldaten innerhalb von 30 Tagen die Waffen der albanischen Rebellen einsammeln. Die NATO hatte als Voraussetzung für die Aktion die strikte Einhaltung des vereinbarten Waffenstillstands gefordert. Am Sonntagabend hatten sich Albaner-Rebellen und Regierungstruppen allerdings erneut Gefechte geliefert. Rebellen erbeuten fünf Panzer Unterdessen haben albanische Rebellen im Norden Mazedoniens fünf Panzer und zwei gepanzerte Mannschaftswagen der mazedonischen Armee erbeutet. Das berichtete die in Skopje erscheinende mazedonischsprachige Zeitung "Dnevnik" am Montag. Der Coup sei den Rebellen gelungen, als sie die Grenzkaserne "Radusa" nahe des Grenzübergangs Blace zur südjugoslawischen Provinz Kosovo besetzt hätten. Auf der Kosovo-Seite der Grenze warten nach mazedonischen Armeeangaben 700 Rebellen, um sich ihren Landsleuten anzuschließen. Die mazedonische Armee beschuldigt die Kosovo-Friedenstruppe KFOR, nichts gegen die Rebellen zu unternehmen. "Die polnischen KFOR- Soldaten sitzen dort wie bei einem Ausflug", zitierte das Blatt einen Offizier. (APA/dpa)