Biel - Der größte Uhrenkonzern der Welt, die Swatch Group AG, Biel, hat im ersten Halbjahr 2001 im Vergleich zum Vorjahr einen höheren Umsatz, jedoch ein niedrigeres Konzernergebnis erzielt. Wie der schweizerische Uhren- und Komponentenproduzent am Montag mitteilte, wies der Umsatz mit 2,022 Mrd. Franken (1,332 Mrd. Euro/18,33 Mrd. S) ein Plus von 2,3 Prozent aus. Währungsbereinigt wären es sogar vier Prozent gewesen, hieß es. Die momentane Entwicklung auf den Finanzmärkten habe eine zufriedenstellende Rendite der angelegten Finanzmittel verhindert, begründete Swatch den Rückgang ihrer Konzernergebnisses um 9,8 Prozent auf 231 Mill. Franken. Einbruch an der Börse Denn auch ohne Berücksichtigung eines Sondergewinns von 44 Mill. Franken aus einer Wandelanleihe, lag das Ergebnis der ersten sechs Monate 2000 mit 256 Mill. Franken über dem des Folgejahres. Nach Bekanntgabe des Gewinneinbruchs gaben die Swatch-Inhaberaktien an der Börse Zürich in den ersten zehn Minuten nach Handelsbeginn 9,1 Prozent auf 132,75 Franken nach, die Namensaktien verloren 5,3 Prozent auf 28,85 Franken. Umsatzplus zwischen fünf und acht Prozent erwartet Swatch senkte darüber hinaus ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Er gehe nun in Abhängigkeit vom Verlauf des Weihnachtsgeschäfts von einem Umsatzplus zwischen fünf und acht Prozent aus, sagte der Konzern voraus. Zuvor hatte Swatch eine jährliche Steigerung der Erlöse zwischen zehn und zwölf Prozent prognostiziert. Dennoch gab der Uhrenhersteller bekannt, im Monat Juli habe sich eine gewisse Verbesserung der Umsatzsituation abgezeichnet. Positiv dürften sich Mitte des Jahres auch die Effekte eines breit angelegten Investitionsprogramms zur Verbesserung der Produktionskapazitäten auswirken, kündigte Swatch an. Auf Grund von Mängeln in der Produktionsplanung sei es im ersten Halbjahr zu Lieferengpässen bei neuen Uhrenmodellen der Marken Omega, Tissot, Swatch, Blancpain und Rado gekommen, hieß es. Diese Schwierigkeiten seien nun behoben worden, was den Absatz im zweiten Halbjahr ankurbeln dürfte. Dennoch seien in diesem Zeitraum die Stimmung der Konsumenten und die Entwicklung der Währungskonstellationen an den Finanzmärkten nur schwer vorhersagbar, schränkte Swatch den positiven Ausblick ein. In den USA war der Markt in den ersten drei Monaten des Jahres den Angaben zufolge von Rezessionsängsten geprägt. Auch Einbußen im weltweiten Duty-Free-Geschäft hätten Swatch belastet, hieß es. Swatch kündigte weitere Maßnahmen zum Ausbau und zur Modernisierung der Manufakturen sowie der Komponentenproduktion an. Jedoch benötigen diese Investitionen nach der Einschätzung des schweizerischen Produzenten eine gewisse Vorlaufzeit in der Planung. Deshalb sei hier mit einer verzögerten Wirksamkeit zu rechnen. (APA/vwd/sda)