Duluth - Phil Mickelson kann das Stigma der tragischen Figur im Profigolf nicht ablegen. Der Weltranglisten-Zweite stand am Sonntag neben dem 18. Grün bei der 83. PGA Championship in Duluth/Georgia und musste mitansehen, wie sein Landsmann David Toms das erste Major-Turnier seiner Karriere mit einem einzigen Schlag weniger (265) gewann. Ein einziger Fehler auf der letzten Runde hatte dem besten Golf-Profi der Welt, der noch nie eines der vier Major- Turniere gewinnen konnte, auch im 38. Versuch den so sehnlich erwarteten ersten Major-Titel gekostet. Toms strich für seinen ersten Sieg bei einem der "Big Four" 936.000 Dollar (1,024 Mill. Euro/14,1 Mill. S) ein und qualifizierte sich direkt für das US-Ryder Cup-Team. Mickelson blieben zwar noch rund sieben Mio S als Trostpflaster, aber wie schon 1999 bei den US Open nur der undankbare Platz zwei. Die 19 Turniere-Siege davor und seine 13. Top-Ten-Platzierungen bei Majors, die den 31-jährigen Linkshänder längst zum Multimillionär gemacht haben, konnten auch am Sonntag seine Enttäuschung nicht lindern. Verfehlte Ziele Psychisch schwer angeschlagen, war Mickelson kaum in der Lage, Emotionen zu unterdrücken: "Ich versuche eine ganze Menge Majors zu gewinnen. Was aber so frustrierend ist, ist die Tatsache, dass ich nicht einmal das erste gewinnen kann." Dabei war der 31-jährige Kalifornier wieder dicht dran. Zwei Schläge lag Toms vor der vierten Runde vorn, doch Mickelson hatte nach dem fünften Loch mit ihm gleichgezogen. Toms konterte mit einem Birdie am neunten Loch und übernahm erneut die Spitze, als Mickelson mit einem Bogey zwei entscheidende Schläge verlor. Von diesem Tiefschlag erholte er sich nicht mehr, obwohl er nach dem zwölften und 15. Loch noch einmal gleich ziehen konnte. Als Toms per Birdie auf dem 16. Loch zum vierten Mal die Nase vorne hatte, düpierte der neue Champion den entnervten Mickelson auch noch mit einem sicheren Putt zum Par am allerletzten Loch. Mickelsons langer Putt dagegen zum Stechen blieb wenige Zentimeter vor dem Loch liegen. Der strahlende Sieger konnte sein Glück kaum in Worte fassen: "Manchmal träumte ich davon, bei einem Major den Pokal überreicht zu bekommen. Aber eigentlich hoffte ich nur, dass die harte Arbeit in den zehn Jahren auf der Tour sich irgendwann auszahlen würde." (APA/Reuters/dpa) Endstand PGA Championships in Duluth/Georgia (Par 70): 1. David Toms (USA) 265 Schläge (66+65+65+69) - 2. Phil Mickelson (USA) 266 (66+66+66+68) - 3. Steve Lowery (USA) 268 (67+67+66+68) - 4. Shingo Katayama (Japan) 270 (67+64+69+70) und Mark Calcavecchia (USA) 270 (71+68+66+65) - 6. Billy Andrade (USA) 272 (68+70+68+66) - 7. Scott Verplank (USA) 274 (69+68+70+67), Scott Hoch (USA) 274 (68+70+69+67) und Jim Furyk (USA) 274 (70+64+71+69) - 10. Kirk Triplett (USA) 275 (68+70+71+66), Justin Leonard (USA) 275 (70+69+67+69) und David Duval (USA) 275 (66+68+67+74) weiters: 29. Tiger Woods (USA) 279 (73+67+69+70)