Bozen - Vehement gegen den Bau neuer Transitrouten über die Alpen hat sich Südtirols Umweltlandesrat Michl Laimer (SVP) ausgesprochen. Die Bestrebungen der italienischen Regierung seien ein "schwerwiegender Verstoß" gegen die auch von Italien unterzeichnete internationale Alpenkonvention. Geld besser verwendbar Das Ausmaß der beiden ins Auge gefassten Großprojekte - Alemagna und Brescia-Stuttgart - sei "besorgniserregend" und trage nicht dazu bei, eine Wende in der Verkehrspolitik einzuleiten, betonte Laimer. Die dafür notwendigen Gelder in der Höhe von zehntausenden Milliarden Lire könnten "in jedem Fall besser" in den Ausbau der Bahnstrecken investiert werden, hieß es in einer Aussendung. Konvention gegen neue Routen Die Alpen-Konvention spreche sich "deutlich gegen neue Transitrouten durch die Alpen aus". Dieses Papier sei auch von der abgewählten Mitte-Links-Regierung unterzeichnet worden. Der Landesrat hoffe nun, dass das Parlament ein "entsprechendes Zeichen setzt" und das Dokument ratifiziert, denn die Alpenkonvention dürfe "nicht zu einem wertlosen Stück Papier verkommen". Italien habe sich auch zum Bonner Klima-Gipfel-Kompromiss bekannt. Auch aus diesem Grund müsse die italienische Regierung von ihren Autobahn-Projekten durch die Alpen Abstand nehmen, appellierte der Laimer. Luftschadstoffe Mit dem Ausbau neuer Transitrouten würde sich Italien gegen internationale Organisationen stellen. Die EU dränge beispielsweise mit einer Richtlinie zu neuen Grenzwerten bei den Luftschadstoffen Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid, Partikel und Blei, die deutlich unter den bestehenden liegen. Mit dem Bau neuer Autobahnen könne dieses Ziel aber nicht erreicht werden", betonte Laimer. Auch die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) habe sich gegen neue Transitstrecken besonders im ökologisch sensiblen Alpenraum ausgesprochen. Laimer verwies dabei auf eine OECD-Pilotstudie, in der von weiteren Straßenverbindungen abgeraten werde. (APA)