Klagenfurt - Die Kärntner SPÖ-Frauen rüsten sich bereits für die kommenden Wahlauseinandersetzungen. "In einer Klausur werden klare Positionierungen und strategische Richtlinien für die Zukunft festgelegt", sagte Vorsitzende BR Melitta Trunk am Freitag bei einem Pressegespräch in Klagenfurt. "Wir setzen dabei bei der aktuellen politischen Situation an, welche eine Politik gegen Frauen ist." Im Arbeitsprogramm für den Herbst findet sich ein Maßnahmenpaket, das sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene verwirklicht werden soll. "Wir werden versuchen, über die Parteigrenzen hinweg dafür PartnerInnen zu gewinnen", sagte Trunk. Gefordert werden eine flächendeckende Betreuung von pflegebedürftige Personen, die freie Wahl von Kinderbetreuungseinrichtungen, zeitgemäße Präventions- und Therapieeinrichtungen für gefährdete Jugendliche, eine Frauenoffensive auf dem Arbeitsmarkt, die Einführung der eigenständigen Alterssicherung für Frauen, eine Qualitätssicherung im ländlichen Raum, der Neubau des Frauenhauses KLagenfurt und eine Senkung der Grundmandatshürde für den Einzug in den Landtag. "Zehn Prozent sind nicht europäischer Standard", dazu Trunk. "Geschlechtslose Wesen" Dagmar Staubmann befasste sich mit dem aktuellen Thema "Frau und Behinderung". Sie kritisierte, dass es in Österreich keine Trennung von Frauen und Männern gebe, obwohl sich die Lebenssituation von behinderten Frauen deutlich von jener behinderter Männer unterscheide. "Frauen mit Behinderung werden vielfach als geschlechtslose Wesen angesehen", sagte Staubmann. Dies wirke sich auch negativ auf die Partnerschaften auf. So seien nur 38 Prozent der behinderten Frauen verheiratet, jedoch 75 Prozent Männer. Die Grazer Soziologin Marianne Egger de Campo referierte über "Wähler ohne Eigenschaften - Rechtsruck oder Unterhaltungsdemokratie?". Dazu hat sie auch ein Buch verfasst, in dem sie sich mit dem Wechsel ehemaliger SP-Wähler zu den Freiheitlichen auseinandersetzt. (APA)