Graz - Die unter dem Grazer Alt-Bischof Johann Weber eingerichtete "Diözesane Frauenkommission" dürfte in eine veritable Krise schlittern: Wie der neuesten Ausgabe des "Sonntagsblatt" zu entnehmen ist, hat sich für die anstehende Neuwahl des Gremiums bis dato keine einzige Frau beworben. Noch auffallender: Auch keine kirchliche Organisation hat bisher einen Vorschlag eingebracht. Die derzeitige Vorsitzende, Claudia Kompacher, meint auf der Suche nach Ursachen dazu, dass "Frauen die Entwicklung in der Kirche zu langsam geht". Das Problem sei mehrschichtig, so Kompacher: Neben Frauen, die "frustriert sind und sich nicht mehr engagieren wollen", gebe es auch solche, "die zwar froh sind, wenn eine kleine Gruppe 'vorprescht'", sich aber selbst im Hintergrund hält. Und letztlich, so die Kommissions-Vorsitzende, dürfe man "nicht unterschätzen, dass allgemein die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement in der Kirche zurück geht, was sehr zu bedauern ist". Es "störe" sie, dass Frauen sich immer wieder "beschweren", dass sie zu wenig Gehör finden, sich aber bei geeigneten Gelegenheiten - wie etwa der Kandidatur für die Frauenkommission - zurück hielten. Kompacher appellierte dringend an alle Frauen in der Diözese, sich bis zum Bewerbungsschluss 14. September doch noch im Pastoralamt für die Funktion in der Frauenkommission zu bewerben. (APA)