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London - Mit Antikörpern haben US-Biologen nach eigenen Angaben die Vermehrung von Prionen im Labor gestoppt. Diese Eiweißmoleküle gelten als Auslöser des Rinderwahnsinns BSE, der über verseuchtes Gewebe auch die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) beim Menschen verursachen soll. Zellkulturen konnten sogar von den infektiösen Prionen befreit werden, berichten die Forscher im britischen Wissenschaftsjournal "Nature". Ob die Entdeckung allerdings zu einer erfolgreichen Behandlung dieser Leiden führen kann, ist unklar. Prionen verschwinden Anthony Williamson und sein Team am Scripps Research Institute in La Jolla (US-Bundesstaat Kalifornien) hatten verschiedene Antikörper getestet, die sich gezielt an bestimmte Bereiche der Prionen-Proteine anheften, um Ziele für mögliche Medikamente zu identifizieren. Dabei fanden sie, dass die am besten wirkende Substanz die Vermehrung der Prionen behinderte, und zwar umso mehr, je größer seine Konzentration war. Bei hoher Dosierung stoppte sie die Entstehung veränderter Prionen vollständig und ließ sie sogar aus der Zellkultur verschwinden. Durch die neuen Ergebnisse eröffne sich die Chance, durch veränderte Prionen verursachte Krankheiten wie BSE oder vCJD beim Menschen einst zu heilen, glaubt die Forschergruppe. Ihr gehört auch Stanley Prusiner an, der für die Entdeckung der Prionen 1997 den Nobelpreis erhielt. Man könne allerdings noch nicht sagen, ob diese auch in kompletten Organismen eine ähnliche Wirkung zeigten, hieß es weiter. Angesichts der langen Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit bei Tieren seien noch langwierige Versuche notwendig.(APA/dpa)