Washington - Die Amerikaner stehen mehrheitlich hinter der Entscheidung ihres Präsidenten George W. Bush, die umstrittene Forschung an embryonalen Stammzellen in begrenztem Umfang staatlich zu fördern. In jüngsten Umfragen bestätigten rund 60 Prozent der Befragten ihre Unterstützung für die Entscheidung Bushs. Der Präsident bekräftigte am Montag, er werde keine Änderung an dieser Politik hinnehmen. Veto Jeden Gesetzentwurf, der gegen den Geist seiner am vergangenen Donnerstag verkündeten Politik verstoße, werde er mit seinem Veto blockieren, erklärte Bush. Senatoren sowohl von Bushs Republikanischer als auch der Demokratischen Partei haben bereits angekündigt, die von ihm verfügten Einschränkungen bei der Forschung abbauen zu wollen, wenn der Kongress aus seiner Sommerpause zurückkehrt. Bush hatte entschieden, nur die Forschung an solchen Embryonen zu fördern, die bereits zerstört sind, nicht aber Studien mit neu gezüchteten Linien. Ein Drittel für höhere Förderung In einer am Montag veröffentlichten Umfrage von "ABC News" befürworteten 56 Prozent der Befragten die Entscheidung Bushs, in einer Erhebung des Senders CNN und der Zeitung "USA Today" waren es 60 Prozent. Darunter befanden sich sowohl Anhänger der Republikaner als auch der Demokraten. Bei den Vorstellungen über die Höhe der Förderung schieden sich allerdings die Geister: Ein Drittel hätte sich laut der ABC-Befragung eine höhere Förderung gewünscht, ein Drittel hätte Bushs Vorschlag nichts zuzufügen gehabt, ein Viertel hätte einen niedrigeren Zuschuss befürwortet. Befragt wurden rund 1.000 US-Bürger am vergangenen Freitag. Laut der Umfrage von CNN und "USA Today" vermuten mehr als 50 Prozent vor allem politische Gründe hinter Bushs Entscheidung. Nur ein Drittel glaubt, dass die moralische Überzeugung den Ausschlag gab. Das Weiße Haus beziffert die Anzahl der existierenden Stammzellreihen auf rund 60. Die Vergabe der Fördermittel soll strenger staatlicher Aufsicht unterliegen. (APA)