Bagdad - Ein patriotischer Roman, den der irakische Präsident Saddam Hussein selbst geschrieben haben soll, kommt jetzt als Musical auf die Bühne. Die staatlich kontrollierte irakische Illustrierte "El Maued" berichtete am Montag, die Schauspieler probten bereits erste Szenen aus "Sabiba und der König". Das Stück werde die aufwändigste Produktion in der langen irakischen Theater-Tradition sein. Die Uraufführung sei noch vor Jahresende geplant. Parabel: Die Liebe des Königs zu einer verheirateten Frau In dem Stück wie auch in dem Roman geht es dem Bericht zufolge um einen König, der in eine unglücklich verheiratete Frau namens Sabiba verliebt ist. Hinter der als Parabel ausgeführten Liebesgeschichte stehe die Moral, dass man sein Vaterland lieben müsse "trotz aller Gefahren", hieß es in der Vorankündigung des Bühnenstückes. Sabiba, vergewaltigt am Tag der Luftangriffe durch die Alliierten Ausgerechnet am 17. Jänner, dem Tag der Luftangriffe der Alliierten des Golf-Kriegs 1991, wird die Geliebte des Königs vergewaltigt. Angeführt von den USA und Großbritannien vertrieben die Alliierten damals den Irak aus dem zuvor widerrechtlich besetzten Nachbarland Kuwait. In der Story stirbt der König, nachdem er Sabibas Vergewaltiger eingefangen und die Ehre der Geliebten wieder hergestellt hat. Ein wichtiger Teil des Romans widmet sich der Frage, wer der Nachfolger des wehrhaften Königs wird. Saddam der "Mäzen" In einem Blatt, das von Saddams Sohn Udai herausgegeben wird, wurde kürzlich nicht ausgeschlossen, dass Saddam den Roman selbst geschrieben habe. Saddam gilt unter anderem auch als Liebhaber der Schönen Künste: Außer bombastischen Denkmalen für sich selbst hat der 64-Jährige wiederholt schon literarische Arbeiten zur Verewigung seines Ruhmes in Auftrag gegeben. Laut der Zeitung "Babil" ist Saddam nach Libyens Oberst Muammar Gaddafi der zweite arabische Staatschef, der einen Roman geschrieben hat. (APA/Reuters)