Locarno - Irene Bignardi, die Direktorin des Filmfestivals von Locarno, hat am Montag in einem Mediencomunique von Globalisierungsgegnern vorgebrachte Zensurvorwürfe zurückgewiesen. Sie habe sich bereit erklärt, den Dokumentarfilm "I giorni del G8" über die Krawalle von Genua unter bestimmten Bedingungen zu zeigen, schreibt Bignardi. So sei vereinbart worden, dass nur Bilder der Demonstration vorgeführt würden. Der Film zeigt in einigen Szenen, wie Polizisten während des G8-Gipfels in Genua auf wehrlose Demonstranten einschlugen. Kommentare ungewünscht Als die Filmer dem 65-minütigen Streifen am Vorabend der Aufführung noch eine Videokassette mit Kommentaren und Erklärungen beifügen wollten, hat die Festival-Direktion interveniert. "Das war genau das, was wir nicht wollten", schreibt Bignardi. Globalisierungsgegner behaupteten danach, der in Locarno anwesende Vittorio Sgarbi vom italienischen Kulturministerium habe auf die Direktion Druck ausgeübt und eine Zensur des Films verlangt. Diesen Vorwurf ementiert Bignardi: "Sgarbi hatte wegen der Aufführung dieses Films nie Kontakt mit uns. Er hat weder einen direkten noch einen indirekten Zensurversuch unternommen." (APA/sda)