Linz - Die Einnahme des Medikaments Lipobay hat in Oberösterreich bei einem Patienten nach vier Wochen zur Muskelauflösung geführt. Der Mann sei offensichtlich bereits in ernster Gefahr gewesen, berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) in ihrer Dienstags-Ausgabe. Dem Ottensheimer war das Medikament nach einem Herzinfarkt verschrieben worden. Der Mann hatte im April einen Herzinfarkt erlitten. Wegen der - genetisch bedingten - schlechten Cholesterinwerte wurde ihm Lipobay verordnet, das Medikament sollte vor allem das LDL-Cholesterin niedrig halten. Bei einer Rehabilitationskur im Juni in Bad Ischl wurden bei dem Mann im Zuge eines Bluttestes allerdings auch Enzyme gemessen, die bei einer Muskelauflösung entstehen. Entsprechende Zahlen - betreffend den Herzmuskel und die Skelettmuskulatur - betrugen eine Vielfaches des Idealwertes. Eine zweite Analyse in einem anderen Labor habe die "Horrorergebnisse" bestätigt, so der Patient gegenüber den OÖN. Weil die Ärzte die Verwendung von Lipobay als Auslöser für die schlechten Blutwerte in Verdacht hatten, setzten sie das Medikament ab. Zehn Tage später waren wurden deutlich bessere Werte festgestellt. Der Patient hatte sich nach dem Herzinfarkt anfänglich gut erholt, ab dem Zeitpunkt der Einnahme von Lipobay hatte er sich "dauernd müde" gefühlt. Der Mann sei in ernster Gefahr gewesen und habe Glück gehabt, dass die beginnende Muskelauflösung so rasch erkannt wurde, erklärte der Chefarzt der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, Maximilian Gstöttner, in den OÖN. (APA)