Seattle - 3.000 Opernbesucher in Seattle, die bei der Aufführung von Richard Wagners "Siegfried" das Debüt des kanadischen Tenors Alan Woodrow erwarteten, bekamen mehr geboten, als das Programm versprach. Wie der "San Francisco Chronicle" berichtet, wurde "Siegfried" von zwei Tenören gespielt. Woodrow war einen Tag zuvor gestolpert und hatte sich dabei einen Muskelriss im Oberschenkel zugezogen. Operndirektor Speight Jenkins entschied sich für einen ungewöhnlichen Kompromiss. Der verletzte kanadische Tenor sang die Oper am Rand der Bühne. Sein Ersatz, der englische Tenor Richard Berkeley-Steele, spielte die Rolle und bewegte dabei die Lippen, ohne jedoch einen Laut von sich zu geben. In der vierstündigen Inszenierung wurden "Siegfried" Schwertduelle, Drachenkämpfe und Klettereien abverlangt, zu denen der humpelnde Haupt-Tenor nicht fähig gewesen wäre. (APA/dpa)