Rom - Die Aktivisten der "VolxTheaterKarawane" werden von den Staatsanwälten von Genua unter anderem verdächtigt, Anfang Juli an einem Treffen in der slowenischen Ortschaft Petisovci teilgenommen zu haben, bei dem Mitglieder der Anarchistengruppe "Black Block" angeblich Vorbereitungen in Hinblick auf den G-8-Gipfel in Genua getroffen haben sollen. Dies berichtete am Samstag die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". Bei dem Treffen in Slowenien sollen die "Black Blocks" im Detail besprochen haben, welche Supermärkte, Banken und Geschäfte in Genua attackiert und verwüstet werden sollten. Bei dem Treffen seien angeblich auch jene Mitglieder der österreichischen Theatergruppe präsent gewesen, die sich nun in den Strafanstalten von Voghera sowie Alessandria befinden und auf die Überprüfung des Hafttermins am Montag warten, vermuten die Staatsanwälte von Genua. "Kein Geheimtreffen" Die "VolxTheaterKarawane" wurde unterdessen vom Ausschussratmitglied der Stadt Venedig Beppe Caccia verteidigt, der ebenfalls am Treffen in Petisovci teilgenommen hat. Er bestritt im Interview mit der Mailänder Tageszeitung, dass es sich um ein geheimes Treffen der "Black Blocks" gehandelt habe. "Das Treffen war keineswegs geheim, man konnte im Internet davon erfahren. Es war ein Solidaritätsseminar mit den Immigranten, ein Seminar gegen die kleinen Heimaten a la Haider." An dem Treffen hätten unter anderem Kroaten teilgenommen, die der Anti-Globalisierungsgruppe ATTAC angehören, Gruppen aus Deutschland, aus Kärnten und die "VolxTheaterKarawane", so Caccia. "Die Mitglieder der 'VolxTheaterKarawane' sind sympathisch, kreativ, von großem künstlerischem und kommunikativem Talent. Sie sind Pazifisten, obwohl sie politisch radikal sind. Ihnen Gewalttätigkeiten vorzuwerfen, ist so absurd, als würde man der Theatergruppe des Literatur-Nobelpreisträgers Dario Fo umstürzlerische Projekte und bewaffneten Kampf vorwerfen", sagte Caccia. (APA)