Bogota - Nach dem Zusammenbruch der Friedensgespräche in Kolumbien sind bei Angriffen linker Rebellengruppen bis Freitag 19 Menschen getötet und mindestens 51 verletzt worden. Präsident Andres Pastrana, der dem Nationalen Befreiungsheer (ELN) den Willen zur Aussöhnung abgesprochen und die Gespräche mit dieser Gruppe am Dienstag abgebrochen hatte, verurteilte die Anschläge scharf. Bei einem Überfall der ELN-Rebellen auf die Stadt San Francisco im Nordwesten des Landes waren bereits am Mittwoch drei Kinder getötet worden. Bei den Bombenanschlägen auf eine Polizeistation wurden zudem 35 Menschen verletzt und 40 Wohnhäuser beschädigt. Am selben Tage starben zwei Landarbeiter, als sie versuchten, eine Autobombe der ELN zu entschärfen. Bei der Detonation wurden sieben Menschen zum Teil verletzt. 16.000 bewaffnete Rebellen In der Region Magdalena im Norden des Landes starben sechs ELN- Mitglieder bei Gefechten mit den Streitkräften. Die Rebellen hätten versucht, eine größere Zahl von Zivilisten zu entführen, als sie von Soldaten überrascht wurden, berichtete die Zeitung "El Tiempo". Dabei sei auch ein Zivilist verletzt worden. Die mit 16.000 Bewaffneten größte Rebellengruppe des Landes, die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), töteten ungeachtet laufender Friedensverhandlungen bei einem Überfall auf ein Militärfahrzeug sieben Soldaten und einen Zivilisten. Außerdem seien acht Menschen verletzt worden. Haupthindernis für eine Einigung mit dem ELN war die Weigerung der Zivilbevölkerung, in einer entmilitarisierten Zone unter den Einfluss der Rebellen zu geraten. Das ELN orientiert sich ideologisch an Kuba und ist mit etwa 5000 Männern und Frauen unter Waffen zweitgrößte Rebellengruppe des Landes. (APA/dpa)