Wien - Allein der Straßenverkehr verursacht laut einer vom UBA zitierten Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO in Österreich Gesundheitskosten von rund 40 Milliarden Schilling pro Jahr. Noch schlimmer: Den Angaben zufolge sind per anno 2.400 Todesfälle auf Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr zurückzuführen - das sind rund zweieinhalb Mal so viele, als bei Unfälle sterben. Dabei wächst das Verkehrsaufkommen seit vielen Jahren: "Die Entwicklung der Fahrleistung in Österreich zeigt einen starken Anstieg des Personen- und Güterverkehrs", so das UBA. Im Jahr 2000 wurden in der Alpenrepublik demnach rund 122 Milliarden Personenkilometer zurückgelegt. 1970 waren es 61 Milliarden - genau die Hälfte. Den größten Bereich macht mit rund zwei Dritteln der motorisierte Individualverkehr (Pkw, Mofa, Motorrad) aus. Nur sieben Prozent der Gesamtkilometer wurden im Flugzeug zurückgelegt. Allerdings ist der Luftverkehr der am stärksten wachsende Bereich: Die Personenbeförderung via "Flieger" hat sich in den vergangenen zwölf Jahren in Österreich mehr als verdreifacht. Hohe Zuwachsraten verzeichnete laut UBA aber auch der Straßengüterverkehr. Von 1987 bis 1998 sei die Transportleistung um fast 120 Prozent gestiegen - sie hat sich also mehr als verdoppelt. Zudem ist dies jener Bereich, welcher "von der Bevölkerung aufgrund der hohen Schadstoff- und Lärmemissionen am deutlichsten negativ wahrgenommen wird", so der Umweltkontrollbericht. Durch technische Änderungen sind der Energieverbrauch und der Schadstoffausstoß der Autos reduziert worden - die gesamten Emissionen steigen aber, weil Kat & Co von der steigenden Fahrleistung teilweise "überholt" werden. Bei den Pkw konnten die Gesamtemissionen verringert werden, im Schwerverkehr sind sie aber von 1980 bis 1999 um fast 30 Prozent angewachsen. Und: Der Gesamt-Energieverbrauch des Verkehrssektors - und damit auch der Ausstoß am Treibhausgas CO2 - hat "kontinuierlich zugenommen". Von 1990 bis 1999 stiegen demnach die CO2-Emissionen aus dem Verkehrssektor von 13,1 auf 20,2 Millionen Tonnen an, ein Plus von mehr als 54 Prozent. Beim Lärm sind dagegen wirklich gute Nachrichten zu hören: 1998 fühlten sich 25 Prozent der Österreicher in ihren Wohnungen durch Lärm gestört, 13,7 Prozent "stark" bzw. "sehr stark". "Die Lärmstörung hat sich damit erneut vermindert und ist seit 1970 auf die Hälfte gesunken", so das UBA. Der überwiegende Teil des "unerwünschten Schalls" wird dabei nach wie vor vom Verkehr, hier wiederum vom Straßenverkehr, ausgesendet. Schienen- und Luftverkehr komme dagegen nur lokale Bedeutung zu. (APA)