Jerusalem/Den Haag - Vor den traditionellen Freitagsgebeten auf dem Jerusalemer Tempelberg hat die Polizei nach dem jüngsten Selbstmordanschlag von Donnerstag die höchste Alarmstufe verhängt. Der Zugang zu den heiligen Stätten wurde drastisch eingeschränkt. Lediglich Moslems über 40 Jahren wurden zu den Gebeten zugelassen. Zudem müssen sie Bewohner Ost-Jerusalems sein. Palästinensern aus dem Westjordanland blieb der Zutritt verwehrt. Am Rande der Stadt wurden die Straßensperren verstärkt. Ein Polizeisprecher in Jerusalem hatte zuvor die Zahl der Toten nach dem Selbstmordanschlag erneut korrigiert. 15 Menschen sowie der palästinensische Selbstmordattentäter starben nach Angaben von Shmuel Ben Ruby. Der israelische Rettungsdienst hatte zunächst 18 Tote gemeldet, Polizei und Krankenhäuser am Morgen dann insgesamt 15 Tote einschließlich des Attentäters. 44 Verletzte wurden am Morgen noch in Krankenhäusern behandelt. Den Zustand eines Verletzten beschrieben die Ärzte als "hoffnungslos", fünf weitere waren schwerverletzt. Die niederländische Regierung hat unterdessen nach dem Bombenanschlag in Jerusalem die Konfliktparteien im Nahen Osten aufgerufen, den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen. Dazu müssten schnellstens die Empfehlungen des Mitchell-Berichts in die Tat umgesetzt werden, hieß es am Freitag in einer Reaktion zu dem Terrorakt vom Vortag. Dabei waren auch fünf Mitglieder einer in Israel lebenden niederländischen Familie umgekommen. Zwei weitere wurden verletzt. (APA/dpa)